Augenstellung und Funktion nach später operativer Korrektur eines konsekutiven Schielens nach primärer Tenotomie

Zusammenfassung

Bei 41 meist über 37 Jahre alten Patienten wurde wegen konsekutiven Schielens nach partieller oder vollständiger Tenotomie vor bis zu 56 Jahren erneut operiert. In 73% konnte der Schielwinkel auf -5° bis +5° verkleinert werden. In 66% verbesserte sich die Ad- bzw. Abduktion, in 20% das Konvergenzvermögen. In 29% kam es postoperativ zu einem Simultansehen bei Fernblick auf normaler oder gering anomaler Grundlage. Nach Durchtrennung der Vernarbungen wurde der tenotomierte Muskel vorgelagert und evtl. reseziert. Bei großem Schielwinkel lagerten wir zusätzlich den Antagonisten zurück. Außer der präoperativen Diagnostik, die einen längeren Prismenausgleich einschloß, beeinflußten die Befunde während der Operation die Indikationsstellung.

Summary

Even in patients with consecutive strabismus who had a partial or total tenotomy 10 to 50 years ago, reoperation is worthwhile. In 73% of the author's cases the squint angle was reduced to between -5° and +5° postoperatively; adduction or abduction were improved or normalized in 66%, convergence in 20%. In 29% simultaneous vision on a normal or slightly abnormal basis was achieved. Following dissection of scars and adhesions the tonotomied muscle was advanced and in some cases resected. If the squint angle was large, the antagonist was also recessed. In addition to preoperative diagnosis, which included prolonged compensation with prisms, the indication was affected by intraoperative findings.