Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1996; 06(3): 83-86
DOI: 10.1055/s-2008-1061909
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bestandsanalyse zu standardisierten häuslichen Übungsprogrammen für Patienten mit rheumatoider Arthritis

Stock-list analysis of standardized individual home-exercise programmes for rheumatoid arthritis patientsC. Mucha, O. Marzian, S. Weller
  • Rehabilitationszentrum der Universität Köln (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. C. Mucha), Köln
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

Within the context of therapeutical individual-exercise programmes for rheumatoid arthritis patients, 130 institutions had been asked for leaving their existing programmes involved in this therapy process. The materials and data of 105 replies had been checked up by therapeutical aim in the sense of practicability tests by experienced experts in this field. At the same time, 45 rheumatoid arthritis patients with typical demographical status of disability had been asked about their personal experience with individual exercise-programmes.

The results showed, indeed, that the patients were well prepared for executing individual exercise-programmes in general. Besides this, the existing analysis indicated that the material and data sent in had not been sufficient concerning the minimum request of standardized individual exercise-programmes. Furthermore, some exercises were unsuitable for this target group of rheumatoid arthritis.

As an interpretation of a negative attitude concerning standardization, most of them stated the individual intensity of the disease as well as the changeable course of same.

Zusammenfassung

Im Rahmen einer Bestandsanalyse von therapeutischen Selbstübungsprogrammen für Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) wurden 130 am Therapieprozeß beteiligte Einrichtungen erfaßt und um Überlassung vorhandener Programme gebeten. Die Materialien aus 105 Rückantworten wurden von erfahrenen Fachkräften nach therapeutischer Zielsetzung und im Sinne eines Durchführbarkeitstests überprüft. Gleichzeitig wurden 45 RA-Patienten mit typischer demographischer und Funktionsstatusverteilung über Eigenerfahrung mit Selbstübungsprogrammen befragt.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei diesen Patienten grundsätzlich eine gute Bereitschaft zur Durchführung von Selbstübungsprogrammen besteht. Demgegenüber erbrachte die Bestandsanalyse, dass die zugesandten Materialien den definierten Mindestanforderungen für standardisierte Selbstübungsprogramme nicht genügen. Es fanden sich zudem Übungsanleitungen, die für die Zielgruppe der RA-Patienten ungeeignet waren.

Als Erklärung für eine ablehnende Haltung zur Standardisierung von Selbstübungsprogrammen wurden am häufigsten die individuelle Ausprägung der Erkrankung und der wechselnde Verlauf angegeben. Unter Berücksichtigung dieser Probleme und unter Einbezug der therapeutischen Ziele ist der Versuch angezeigt, ein standardisiertes Selbstübungsprogramm für RA-Patienten zu entwickeln.

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