Einfluß von Kaltluft und Kältepackung auf die Schmerzschwelle und Mobilität bei der krankengymnastischen Kontrakturbehandlung des Kniegelenkes

Summary

Cryotherapy of contracted knee joints aims at reducing the pain in order to enhance the therapeutic effect of physiotherapeutic procedures. The present study compares the effect of cold air stream and coldpack in combination with the physiotherapeutic treatment of patients with posttraumatic or postoperative contracted knee joints. Parameters are the change of range of movement (ROM) and pressure pain threshold (PPT) by pretreatment with coldpack (15 min) or cold air stream (2 min) in combination with physiotherapeutic treatment.

Immediate effects of cryotherapy (n = 24): Coldpack induces a +27% increase of PPT, cold air stream +20%. PPT remains significantly increased after physiotherapeutic treatment and is increased by +13% in the control group. ROM increases significantly in all treatment groups (cold air stream +12°, cold pack +11°, control +9°).

Results at the 8th day of treatment (n = 21): coldpack increases PPT by +31% and cold air stream by +17%. The control group shows an increase of PPT by +23%. ROM is increased in the cold pack group by +16°, cold air stream +13° and control group +11°.

Conclusion: Cryotherapy in combination with physiotherapy appears to have a positive effect on the treatment of contracted knee joints: certain types of cryotherapy improve the pain threshold and ROM significantly. No adverse effects of cryotherapy have been observed.

Zusammenfassung

Die Vorbehandlung mit Kälte dient bei der krankengymnastischen Behandlung von Kontrakturen der Erweiterung des schmerzfreien Raumes. Die vorliegende Studie vergleicht an Patienten mit postoperativen oder posttraumatischen Kniegelenkkontrakturen die Veränderung der aktiven Gelenkmobilität (Winkelgradmessung) und der Druckschmerzschwelle (pressure pain threshold, PPT) durch entweder 15 min Kältepackung oder 2 min Kaltluft in Verbindung mit je einer gleichartigen krankengymnastischen Übungsbehandlung.

Immediatwirkungen der Kälte (n = 24): Die PPT erhöht sich nach der Anwendung der Kältepackung signifikant um +27% und der Kaltluft signifikant um +20%, und bleibt nach der anschließenden krankengymnastischen Behandlung erhöht und erhöht sich in der Kontrollgruppe (krankengymnastische Kontrakturbehandlung ohne Kältevorbehandlung) signifikant um +13%. Die Kniegelenkmobilität verbessert sich signifikant in allen Behandlungsgruppen sowohl nach Kälte als auch nach der KG-Behandlung (insgesamt bei der Kaltluft um +12°, Kältepackung um +11° und Kontrolle um +9°).

Ergebnisse am 8. Behandlungstag (n = 21): Die PPT erhöht sich gegenüber dem Ausgangswert des 1. Behandlungstags bei der Kältepackung signifikant um +31%, der Kaltluft signifikant um +17% und der Kontrollgruppe um +23%. Die Kniegelenkmobilität erhöht sich in der Kältepackgruppe signifikant um +16°, der Kaltluft um +13° und der Kontrollgruppe um +11°.

Fazit: Die Vorbehandlung mit Kälte bei der krankengymnastischen Übungsbehandlung im Rahmen der Kontrakturbehandlung des Knies führt gegenüber der Kontrollgruppe zu einer Besserung bezüglich Druckschmerz und Bewegungsspielraum. Konträre, den Prozeß der Kontraktur-rückbildung behindernde Wirkungen der Kälte in der Rehabilitationsphase treten nach den Ergebnissen der vorliegenden Studie nicht auf.

Key words

Cryotherapy - pressure pain threshold - range of movement - contracted knee joint

Schlüsselwörter

Kryotherapie - Druckschmerzschwelle - Gelenkmobilität - Kniegelenkkontraktur