Eur J Pediatr Surg 1981; 33(7): 253-259
DOI: 10.1055/s-2008-1063127
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vollständige Korrektur von Lageanomalien des Darmes. Topographische Grundlagen, Vorteile und Grenzen1

Complete Correction in Cases of MalrotationP.  Schweizer , A.  Flach
  • Aus der Chirurgischen Klinik des Kinderkrankenhauses Hannover (Leitender Arzt: Professor Dr. P. Schweizer) und der Kinderchirurgischen Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik Tübingen (Ärztlicher Direktor Professor Dr. A. Flach)
1 Herrn Prof. Dr. F. Rehbein zum 70. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Abstract

The features of malrotation of the intestine, include the incomplete fixation of the mesentery which may lead to torsion in association with abnormal positioning of the cranial mesenteric vessels. There are also abnormal strangulated peritoneal bands extending from the large bowel across the duodenum. These anomalies can either lead to duodenal obstruction or to volvulus.
The operative procedure described by Ladd has the advantage that it is brief but requires relatively frequent repeat laparotomies. Complete correction with the attempted construction of normal anatomy has the disadvantage that it is a difficult and time-consuming procedure, but the incidence of repeat laparotomy is significantly lower. It is therefore suggested that "at risk" children may be preferably treated by the Ladd procedure and this should always be used if there are anaesthetic problems.

Zusammenfassung

Die Kennzeichen einer ,,Lageanomalie" des Darmes sind das unvollständig entfaltete, zur Torsion neigende Mesenterium mit einer abnormen Lagebeziehung der kranialen Mesenterialgefäße zueinander und abnorme, strangulierende Peritonealbänder, die vom Dickdarm über den Zwölffingerdarm ziehen. Diese fötal entstandenen Abnormitäten können zum Duodenalverschluß oder zum Volvulus führen.
Das Operationsverfahren nach Ladd hat den Vorteil der kurzen Operationsdauer, aber den Nachteil häufigerer Reoperationen. Die vollständige Korrektur, mit dem Aufbau einer normalen Anatomie, hat den Nachteil, daß das Operationsverfahren zeitraubend ist, weil eine schwierige Präparation des Mesenteriums und seiner Gefäße notwendig ist. Sie hat den Vorteil, daß Rezidivoperationen seltener notwendig werden und ein normaler Situs bei später auftretenden Baucherkrankungen Diagnostik und Therapie erleichtern.
Da diese Präparation aber mehr Zeit fordert als die Operation nach Ladd, muß bei ,,Risikokindern" kritisch geprüft werden, ob das vollständig korrigierende Verfahren angewandt werden darf. Bei Narkoseschwierigkeiten soll die Technik nicht erzwungen werden.

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