Dtsch Med Wochenschr 1989; 114(36): 1351-1357
DOI: 10.1055/s-2008-1066764
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Magnetresonanztomographie der Mamma: Erfahrungen nach 253 Untersuchungen

Magnetic resonance imaging of the breast: results of 253 examinationsW. A. Kaiser
  • Radiologisches Zentrum, Abteilung Diagnostik (Leiter: Prof. Dr. E. Zeitler), Klinikum Nürnberg
Further Information

Publication History

Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Im Laufe von 41/2 Jahren wurden anhand von 253 Untersuchungen die notwendigen Bedingungen für eine aussagefähige Magnetresonanz(MR)-Diagnostik der Mamma erarbeitet. In 207 Fällen konnte der MR-Befund mit dem mammographischen, in 145 Fällen mit dem histologischen Befund verglichen werden. Die Untersuchung mit 0,1 mmol/kg Gadopentetsäure (Gd-DTPA) und die Messung der gleichen Schichten in kurzen Zeitabständen erwies sich als die aussagefähigste MR-Untersuchungstechnik zur Differenzierung benigner und maligner Veränderungen. Karzinome zeigten dabei innerhalb einer Minute nach der Kontrastmittelinjektion einen raschen initialen Signalanstieg über 90 % gegenüber dem Ausgangswert und ein annäherndes Plateau über die folgenden sieben Minuten, während alle benignen Läsionen einen langsameren und stetigeren Signalanstieg erkennen ließen. Im Vergleich mit der Mammographie lieferte die MR-Untersuchung in 163 von 207 Fällen Zusatzinformationen (Sicherung oder Ausschluß eines Karzinoms, genaue Lokalisation eines malignen Prozesses, Differenzierung zwischen Karzinom und Narbe, Klärung brustwandnaher Tumoren und Veränderungen in der Nähe einer Prothese). Wurden nur diejenigen Untersuchungen berücksichtigt, die mit Kontrastmittel durchgeführt wurden (n = 144), so lag die Sensitivität bei 99 %, falsch-negative Befunde kamen bislang nicht vor. Die Mamma-MR-Diagnostik erscheint demnach trotz des zur Zeit noch hohen Zeit- und Kostenaufwandes in allen Fällen indiziert, in denen Mammographie, Sonographie und Klinik widersprüchliche oder unklare Befunde ergeben.

Abstract

Requirements for diagnostic magnetic resonance imaging (MRI) of breast disease were defined on the basis of 253 examinations over 41/2 years. The results were compared with those of mammography in 207, with histological findings in 145 cases. Examinations after injection of 0.1 mmol/kg Gd-DTPA (gadolinium diethylenetriamino-penta-acetate) and measurement of the same sections at short intervals proved to be the most informative MRI technique for the differentiation of benign and malignant changes. Carcinomas had a rapid initial rise in signal of more than 90 % over the pre-injection level within one minute of contrast-medium administration. In 163 of 207 cases MRI provided Information additional to mammography (confirmation or exclusion of a carcinoma; exact localization of a malignant process; differentiation between carcinoma and scar tissue; diagnosis of a tumour close to the thoracic cavity; changes near a prosthesis). Analysing only the examinations done with contrast-medium (144), there was a 99 % sensitivity. There have been no false-negatives so far. Despite the high cost and time required, MRI of the breast is indicated when mammography, ultrasound and clinical features provide unclear and (or) discrepant findings.

    >