Diagnostik der tiefen Beinvenenthrombose durch Real-time-Sonographie

Zusammenfassung

Unter dem Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose wurden 104 Patienten vergleichend sonographisch und phlebographisch untersucht. Die Sonographie erfolgte bei allen Patienten unabhängig von der Befundlokalisation an beiden Beinen, die Phlebographie wurden nur gezielt an 146 Extremitäten durchgeführt. Während des ersten Teils der Studie (69 Einzelphlebogramme) wurden nur der Oberschenkel und die Poplitearegion beurteilt; dabei wurde eine fehlende Komprimierbarkeit des Gefäßlumens als alleiniges Thrombose-Kriterium gewertet. Im zweiten Teil der Studie (77 Einzelphlebogramme) erfolgte zusätzlich die Beurteilung des Unterschenkels, wobei nicht komprimierbare, echoarme Stränge sich als thrombosetypisch herausstellten. Phlebographisch zeigten sich 21 Thrombosen der V. femoralis communis, 36 Thrombosen der V. femoralis superficialis, 41 Thrombosen der V. poplitea. Bei den 77 Phlebographien des zweiten Teils der Studie waren 29 Thrombosen der tiefen Unterschenkelvenen nachweisbar. Die Sonographie zeigte im Bereich der V. femoralis communis eine Sensitivität von 100 % und eine Spezifität von 99 %, bei der Beurteilung der V. femoralis superficialis war eine Sensitivität von 95 % und eine Spezifität von 99 %, der V. poplitea eine Sensitivität von 95 % und eine Spezifität von 99 % und der tiefen Venen des Unterschenkels eine Sensitivität von 89 % und eine Spezifität von 100 % nachweisbar. Die B-Bild-Ultraschalluntersuchung des tiefen Beinvenensystems besitzt somit eine hohe diagnostische Aussagekraft sowohl im Oberschenkel- als auch im Unterschenkelbereich und eignet sich sehr gut als erste apparative Untersuchungsmethode bei Thromboseverdacht.

Abstract

Real-time ultrasonography was performed on both legs of 104 patients with suspected deep-vein thrombosis of the legs. The results were compared with those of phlebography (146 one-extremity phlebograms) independently performed. During the first part of the study (69 individual phlebograms) only the upper leg and popliteal region were assessed: absent compressibility of the vessel lumen was the only criterion of thrombosis. In the second part (77 phlebograms) the lower leg was also investigated: non-compressible, echo-poor vessels were typical of thrombosis. Phlebography demonstrated 21 thromboses of the common femoral vein, 36 of the superficial femoral vein, and 41 of the popliteal vein. The 77 phlebograms in the second part demonstrated 29 thromboses of the deep veins of the lower leg. Sonography had a sensitivity of 100 % and a specificity of 99 % for the region of the common femoral vein, 95 % and 99 %, respectively, for the superficial femoral vein, 95 % and 99 % for the popliteal vein and 89 % and 100 % for the deep veins of the lower leg. Real-time ultrasonography of the deep-vein system of the leg is thus of great diagnostic value both for the upper and the lower leg and is very useful as the initial physical method of examination if thrombosis is suspected.