Perikarderguß während der Therapie eines Morbus Crohn mit 5-Aminosalicylsäure

Zusammenfassung

Eine 22jährige Patientin mit einem Morbus Crohn wurde wegen erhöhter Entzündungsaktivität mit 5-Aminosalicylsäure (Claversal^®), viermal 500 mg/d, behandelt. Zwei Wochen nach Therapiebeginn traten retrosternale Schmerzen auf, nach weiteren 14 Tagen wurden radiologisch ein mäßig vergrößertes Herz und echokardiographisch ein Perikarderguß nachgewiesen. Nach Absetzen der Medikation bildete sich der Perikarderguß ohne Steroidtherapie zurück. Immunserologische Untersuchungen ergaben keine Autoantikörper, dagegen führte ein wiederholter Lymphozytenstimulationstest zu einem positiven Ergebnis. Ein Zusammenhang zwischen 5-Aminosalicylsäure und Perikarderguß ist als durchaus möglich anzunehmen, auch wenn der Pathomechanismus ungeklärt ist.

Abstract

A 22-year-old woman with Crohn's disease was treated with 5-aminosalicylic acid (Claversal^®), four times 500 mg daily, because of increased inflammatory activity. Retrosternal pain set in after two weeks; in another two weeks a moderately enlarged heart was noted on the chest X-ray and pericardial effusion diagnosed echocardiographically. After stopping the medication the pericardial effusion resolved without further treatment. Immunoserology failed to demonstrate autoantibodies, but a repeat lymphocyte stimulation test was positive. There is a possible causal relationship between 5-aminosalicylic acid medication and the pericardial effusion, although the pathogenetic mechanism is not known.