Transfusionsmalaria bei Promyelozytenleukämie

Zusammenfassung

Bei einer 34jährigen Patientin mit einer Promyelozytenleukämie im Stadium der Vollremission trat fünf Wochen nach der Reinduktionstherapie und neun Tage nach Entlassung aus dem Krankenhaus remittierendes Fieber auf. Hinzu kamen eine hämolytische Anämie und Thrombozytopenie, die Kreatinin-Clearance ging zurück. Bei unauffälligem körperlichem Untersuchungsbefund konnte erst durch mikroskopische Untersuchung des Blutausstriches die Diagnose einer Malaria tropica gestellt werden. Als Infektionsquelle muß eine der Transfusionen von Erythrozyten- oder Thrombozytenkonzentraten angesehen werden, die in der Behandlung der Leukämie eingesetzt worden waren. Nach Therapie mit Chloroquin und Sulfadoxin/Pyrimethamin konnte die Patientin bereits zehn Tage später, von der Malaria geheilt, entlassen werden.

Abstract

Five weeks after re-induction treatment and nine days after discharge from hospital, remittent fever occurred in a 34-year-old woman with promyelocytic leukaemia in full remission. She also had haemolytic anaemia and thrombocytopenia, as well as a reduced creatinine clearance. Findings on physical examination were unremarkable, but Falciparum malaria was found in the blood smear. Infusion of erythrocyte or platelet concentrates, administered in treating the leukaemia, was the probable source of the infection. Ten days after starting the administration of chloroquine and sulfadoxine-pyrimethamine she was discharged from hospital, cured of the malaria.