Pathogenese und Therapie der Ruptur transplantierter Nieren: Erfahrungen bei 186 Transplantationen

Zusammenfassung

Rupturen nach Nierentransplantation in den ersten 2 postoperativen Wochen wurden bei Erwachsenen in 10,5 %, bei Kindern in 12,1 % beobachtet. In allen Fällen war histologisch eine akute Rejektion nachweisbar. Sofort nach der Diagnose, spätestens intraoperativ wurde als erste Maßnahme eine Rejektionsbehandlung in Form einer »Bolus-Therapie« mit Methylprednisolon durchgeführt. Die operative Versorgung ließ sich immer erfolgreich durchführen, wenn infolge der Bolus-Therapie eine sichtbare Entschwellung des Organs eintrat. In einem Fall konnte mit frühzeitiger Rejektionstherapie die Operation vermieden werden. Erfolgreich behandelte rupturierte Nieren unterscheiden sich in ihren Langzeitergebnissen nicht von Nieren, die im Frühstadium nach der Transplantation eine akute Rejektion durchgemacht haben. Die Ruptur des Transplantats wird als Sonderform der akuten Rejektion gedeutet.

Abstract

Ruptures after kidney transplantations within the first two postoperative weeks were observed in 10.5 % in adults and in 12.1 % in children. In all cases acute rejection was demonstrable histologically. Immediately following diagnosis and intraoperatively at the latest first measures consisted of treatment of rejection using methylprednisolone as bolus. Operative care was always successful if visible detumescence of the organ following bolus treatment occurred. In one case surgery could be evaded by early treatment of rejection. Successfully treated ruptured kidneys do not differ in their long term results from kidneys which have undergone acute rejection in the early stage after transplantation. Rupture of the transplant is interpreted as special form of acute rejection.