Diagnostischer Stellenwert des carcinoembryonalen Antigens im Pleurapunktat

Zusammenfassung

Von 30 unausgewählten Patienten mit Pleuraergüssen unklarer Ursache wurde bei 17 eine maligne Pleuraerkrankung festgestellt. Bei 11 dieser 17 Patienten war die Konzentration des carcinoembryonalen Antigens (CEA) im Pleurapunktat mit 4-60 ng/ml erhöht; bei allen 13 Patienten mit Pleuraergüssen nicht-maligner Genese war die CEA-Konzentration normal (0-2 ng/ml). Während somit die Spezifität der CEA-Bestimmung zur Erkennung maligner Pleuraprozesse 100 % beträgt, liegt die Sensitivität nur bei etwa 65 %. Da niedrige CEA-Werte im Pleurapunktat demnach einen malignen Prozeß nicht mit Sicherheit ausschließen, sollte bei bleibendem Tumorverdacht in jedem Fall vor weitreichenden therapeutischen Konsequenzen eine histologische Klärung des Pleuraprozesses erfolgen, gegebenenfalls durch Thorakoskopie oder Thorakotomie.

Abstract

Of 30 unselected patients with pleural effusion of unknown cause 17 were subsequently found to have malignant disease of the pleura. In 11 of the 17 patients the concentration of carcinoembryonic antigen (CEA) in the pleural effusion was elevated to 4-60 ng/ml. In all 13 patients with pleural effusion of nonmalignant cause the CEA concentration was normal (0-2 ng/ml). While the specificity of CEA antigen was 100 % in the diagnosis of malignant pleural disease, its sensitivity was only about 65 %. Since low CEA values in pleural effusion thus cannot exclude malignant disease with certainty, histological assessment of the pleural disease should be practised in every case where tumour is suspected, if necessary via thoracoscopy or thoracotomy.