Dtsch Med Wochenschr 1982; 107(24): 937-941
DOI: 10.1055/s-2008-1070050
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Behandlung von ersten Harnwegsinfekten im Kindesalter mit Cotrifamol und Cotrimoxazol: Eine Doppelblindstudie

Treatment of first urinary tract infection in children with cotrifamole and cotrimoxazoleH.-P. Weber, U. Aberfeld, G. Hildenbrand, G. Knöpfle
  • Universitäts-Kinderklinik und Poliklinik Bonn (Direktor: Prof. Dr. W. Burmeister) und Institut für Medizinische Statistik der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. G. Oberhoffer)
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Publication Date:
26 March 2008 (online)

Zusammenfassung

28 Kinder mit erster akuter Harnwegsinfektion wurden im Rahmen einer Doppelblindstudie mit Cotrimoxazol (n = 14) und Cotrifamol (n = 14) über 14 Tage behandelt. Beide Gruppen wiesen statistisch hinsichtlich der klinischen Merkmale keine Unterschiede auf. Mit beiden Präparaten konnte bei allen behandelten Kindern eine rasche Keimfreiheit des Harns und damit ein Rückgang der klinischen Symptome erreicht werden. Auch hinsichtlich der Laboratoriumsbefunde (Blutbild, Leber-, Nierenfunktion) fand sich kein Unterschied zwischen beiden Gruppen vor und nach Behandlung. Eine Änderung der Laboratoriumsparameter während der Behandlung wurde nicht beobachtet. Radiologisch nachweisbare Veränderungen im Bereich von Nieren und ableitenden Harnwegen fanden sich in beiden Gruppen gleich häufig. In der Beobachtung bis zu 12 Monaten nach der Erstinfektion konnte kein Unterschied im Rezidivverhalten zwischen beiden Behandlungsgruppen festgestellt werden. Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt sich Cotrifamol in niedrigerer Erhaltungsdosis als das Vergleichspräparat (Verhältnis 2 : 3) zur Behandlung von Harnwegsinfektionen.

Abstract

28 children with initial episodes of urinary tract infection were treated with cotrimoxazole or cotrifamole (dose ratio 3 : 2) for 14 days in a prospective randomized double blind trial. The two groups did not differ as regards clinical signs. The efficacy and cure rates of each regimen were similar. Laboratory studies (hemoglobin, WBC, liver, and renal function) showed no differences between both groups before and after therapy; an alteration of the laboratory values could not be observed during therapy. The number of children with X-ray abnormalities of kidneys and urinary tract was similar in both groups. During an observation time of up to 12 months after the first urinary tract infection no differences in the number of reinfections and relapses were observed. As a result of this study, we recommend cotrifamole in a lower dose (ratio 2 : 3) than cotrimoxazole for the treatment of urinary tract infection.

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