Giftverdacht und Giftbefund bei chemisch-toxikologischen Notfalluntersuchungen

Zusammenfassung

In fast der Hälfte (46,5 %) von 400 chemisch-toxikologischen Notfalluntersuchungen war ein Vergiftungsverdacht geäußert worden, konnten jedoch keine Gifte genannt werden. In 73 % dieser Fälle konnten toxikologisch bedeutsame Substanzen nachgewiesen werden; in 19 % der Fälle wurden keine Giftstoffe festgestellt und in etwa 6 % der Untersuchungen konnte eine Giftaufnahme weder bestätigt noch widerlegt werden. Bei 53,5 % der Notfalluntersuchungen waren die vermuteten Giftstoffe vor Beginn der Analyse namentlich genannt worden. Die Angaben konnten in 78 % der Fälle ganz oder teilweise bestätigt werden; bei etwa 20 % davon wurden jedoch mehr Wirkstoffe gefunden als vermutet, und bei 16,3 % waren keine der verdächtigen Substanzen, sondern ganz andere toxische Noxen nachweisbar. In 5,6 % der Fälle konnte die vermutete Giftaufnahme nicht bestätigt werden.

Abstract

In almost half (46.5 %) of 400 chemico-toxicological investigations suspected poisoning had been assumed without a specific poison being named. In 73 % of these cases toxicologically important substances were demonstrated. In 19 % of cases no poison could be demonstrated and in approximately 6 % of cases poison ingestion could neither be ascertained nor ruled out. In 53.5 % of emergency investigations suspected poisons could be named before the beginning of analysis. The information could be verified partially or completely in 78 %. In 20 % of these more poisonous substances were found than suspected and in 16.3 % none of the suspected substances but completely different toxic ones were demonstrable. In 5.6 % of cases suspected poison ingestion could not be verified.