Balint Journal 2008; 9(3): 94
DOI: 10.1055/s-2008-1077003
Stellungnahme zu den Leserbriefen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Betr.: Leserbriefe von Sigmar Scheerer, Angelika Leyk, Heike Langer, Benyamin Maoz und Harald Altrogge

W. Schüffel und W. Stunder: „Verändert sich die Arzt-Patient-Beziehung beim Hausbesuch – Das Element der Zeitlichkeit – Brägele und Maultaschen” Balint 2007; 44–53W. A. Stunder
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Publication History

Publication Date:
19 September 2008 (online)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ad Leserbrief 1 (von Angela Leyk):

Herr Schüffel hat in seinem Artikel im Balint Journal 2 / 2007 nicht das wiedergegeben, was die Intention und die Wirklichkeit des Projekts „Gesundes Kinzigtal” bedeutet, und dies war hier auch nicht seine Absicht.

Der Bericht gibt seine eigene Wahrnehmung von drei Hausbesuchen bei chronisch kranken Patienten wieder.

Das Gesunde Kinzigtal ist eine Vereinigung von niedergelassenen Haus- und Fachärzten, die – sehr vereinfacht dargestellt – AOK- und LKK-Versicherte zu mehr Prävention und damit zu einer gesünderen Lebensweise bewegen möchte. Diese Managementgesellschaft hat mehrere Gesundheitsprogramme aufgelegt, wie z. B. „Psycho akut”, „Rauchfrei”, „Gesundes Gewicht”, „Starkes Herz”, „Osteoporose”, „Agil” und zusätzlich auch ein Stipendiatenprogramm für angehende Allgemeinmediziner, um sie als Weiterbildungsassistenten in den hausärztlichen Praxen im Gesunden Kinzigtal zu gewinnen. Dies kann unter www.gesundes-kinzigtal.de nachgelesen werden.

Ich muss daher Frau Leyk widersprechen, wenn sie meint, dass dem Gesunden Kinzigtal der Weitblick für die Realität der Gesundheitslandschaft verloren gegangen sei. Das Projekt wurde erst kürzlich für seine innovative und zukunftsfördernde Versorgung vom Bundesforschungsministerium als „Gesundheitsregion der Zukunft” ausgewählt. Das langfristige Ziel ist eine bessere Gesundheitsversorgung durch gesteigerte Qualität und effizientere Prozesse.

ad Leserbrief 2 (von H. Langer)

Es ging in unserem Bericht weder um die Befriedigung der Bedürfnisse der Hausbesuchsärzte noch um eine verzerrte Wirklichkeit der Vor-Ort-Realität. Vielmehr sollte die Wirklichkeit des Patienten beim Hausbesuch in seiner Ganzheitlichkeit erlebt und vom Besuchsarzt (W. Schüffel) beschrieben werden, der seine Sichtweise in gänzlich eigener Formulierung darstellte und hierzu nochmals in eigener Sache Stellung bezieht.

ad Leserbrief 3 (von B. Maoz)

B. Maoz hat seine Gedanken und Empfindungen freundlich niedergeschrieben und keine substanzielle Kritik an unserem Vorgehen erhoben.

ad Leserbrief 4 (von H. Altrogge)

Für uns bedeutet Empathie ein reales, ehrlich gemeintes Mitfühlen mit dem Patienten und dessen Problemen, was von uns weder zuwider noch als unangenehm und „schambesetzt” empfunden wurde.

Ansonsten möchte ich die pseudoanalytischen Deutungen und Paraphrasien des Kollegen Altrogge nicht weiter kommentieren.

Was hätten wohl unsere Nestoren wie Balint, Groddek oder v. Uexküll zu einem solch diffamierenden unkollegialen Stil gesagt?

Dr. med. Wolfgang A. Stunder

1 Allerdings hatte ich mich vor Jahren insofern auf Hausbesuche begeben, als ich nach meiner Medizinalassistentenzeit und vor Beginn meiner Weiterbildung zum Internisten ein Jahr Praxisvertretung in verschiedenen Praxen des Ruhrgebietes und des Rheingaues machte. Mich reizte es, die Hausarzttätigkeit kennen zu lernen. Aus diesem Grunde suchte ich auch zwei unterschiedliche Regionen in der damaligen Bundesrepublik Deutschland aus.

Dr. med. W. A. Stunder

Facharzt für Allgemeinmedizin ·Psychotherapie – Notfallmedizin

Hauptstr. 28

77736 Zell am Harmersbach

Email: praxis.stunder@onlinemed.de

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