TY - JOUR AU - Thiel, Christian; Sommer, Sascha; Günther, Liane; Osterhoff, Anke; Koch, Oliver; Handmann, Uwe; Grüneberg, Christian TI - Implementierung und erste Effekte Smartphone-unterstützter körperlich-kognitiver Aktivitäten im Wohnquartier zur Förderung der sozialen Teilhabe älterer Menschen TT - Implementation and first effects of smartphone-supported physical and cognitive activities in the neighborhood for stimulating social participation in the elderly SN - 1613-0863 SN - 1613-3269 PY - 2019 JF - B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport LA - DE VL - 35 IS - 05 SP - 235 EP - 245 DA - 2019/10/09 KW - Verschränkte kognitive und körperliche Aktivität KW - Unterstützung durch Smartphones KW - Quartier KW - soziale Teilhabe KW - selbstständig lebende Ältere AB - Einführung Das Potenzial einer Verschränkung technikgestützten Trainings körperlicher und kognitiver Fähigkeiten zur Förderung der sozialen Teilhabe und Gemeinschaft Älterer im Wohnquartier erscheint beträchtlich. Derartige Ansätze sind aber in der Praxis selten und kaum wissenschaftlich erprobt. Im BMBF-Projekt Quartier Agil – aktiv vor Ort wird ein solches Programm entwickelt und seine Machbarkeit überprüft.Methoden Vorgestellt werden die Ergebnisse aus dem ersten von 2 6-monatigen Interventionszyklen einer explorativen, nicht-kontrollierten Studie. Unterstützt von 2 Teilhabementorinnen, nahmen n = 19 selbstständig im gleichen Ortsteil Bochums lebende ältere Menschen wöchentlich für 90 Minuten an Smartphone-Schulungen, körperlichem und kognitiven Training teil. Teilnehmer wurden mittels Smartphone und spezieller Apps angeregt, weitere individuelle Trainingseinheiten sowie körperlich und geistig aktivierende Angebote mit Bezug zu Identifikationspunkten („hot spots“) im Quartier zu nutzen oder diese selbst zu organisieren. Diverse Indikatoren der Machbarkeit wurden erhoben. Pre / Post-Erhebungen körperlicher und kognitiver Variablen und der Lebensqualität ergänzt durch Selbstbewertungen der sozialen Teilhabe dienten der ersten Einschätzung möglicher Effekte.Ergebnisse Die Teilhabementorinnen investierten wöchentlich ca. 6 Stunden Zeit und schätzten das Programm als gut machbar ein, wenngleich die App / Smartphone-Einweisung mehr Zeit als erwartet in Anspruch nahm. Die durchschnittliche Anwesenheit in den Veranstaltungen lag bei 76 ± 15 %. Insgesamt traten keine adversen Ereignisse auf. Allerdings brachen 2 Teilnehmer / innen die Studie ab, weitere 4 waren bei den Posttests verhindert. Alle Befragten (n = 13) waren mit dem Programm zufrieden, und 9 von 13 sagten, dass Quartier Agil ihre soziale Vernetzung gefördert habe. Die Smartphones generierten großes Interesse und wurden regelmäßig genutzt, trotz durchwachsener Zufriedenheit mit der projekteigenen App. Vom Pre- zum Posttest verbesserten sich Balance (Berg Balance Scale) und 6 Minuten Gehstrecke tendenziell. Die Kraft der unteren Extremität und körperliche Aktivität blieben auf hohem Niveau erhalten. Eine tendenziell effizientere kognitive Verarbeitung zeigte sich bspw. im Bereich der Wortflüssigkeit.Fazit Der Quartier Agil-Ansatz erscheint machbar und bietet Potenzial zur Förderung von sozialer Teilhabe inklusive verbesserter Bindung an das Wohnquartier und Smartphone-Kompetenz sowie zur Aufrechterhaltung körperlicher und kognitiver Funktionen. Organisatorische und methodisch-didaktische Erkenntnisse flossen in die Anpassung des Programms für einen 2. Interventionszyklus ein. In künftigen Studien sollten körperlich und kognitiv weniger inaktive Teilnehmer adressiert werden. Erhebungen des Aktionsradius und der Dual-Task-Fähigkeiten könnten zukünftig eine spezifischere Quantifizierung möglicher Effekte gestatten. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/a-0968-1359 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0968-1359 ER -