TY - JOUR AU - Döring, Nicola; Walter, Roberto; Knutzen, Kathrin TI - Mediendarstellungen der HIV-PrEP: Inhaltsanalytische Befunde zu Presse, Web und Sozialen Medien TT - Media Representations of the HIV-PrEP: Content-Analytical Findings on Press, Web and Social Media SN - 0932-8114 SN - 1438-9460 PY - 2019 JO - Z Sex Forsch JF - Zeitschrift für Sexualforschung LA - DE VL - 32 IS - 04 SP - 207 EP - 218 DA - 2019/12/13 KW - HIV KW - Inhaltsanalyse KW - Massenmedien KW - Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) KW - Soziale Medien AB - Einleitung Die orale HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (kurz HIV-PrEP, PrEP) ist eine relativ neue Methode der HIV-Prävention. Sie ist ein Medikament, mit dem sich HIV-negative Personen vor einer HIV-Infektion schützen können, etwa bei kondomlosem Sex mit einer HIV-positiven Person. Die Entwicklung und Einführung der PrEP wurde und wird von kontroversen fachlichen und medienöffentlichen Debatten begleitet. Bisherige Studien weisen auf ein überwiegend negatives Framing der PrEP in anglo-amerikanischen Medienbeiträgen hin.Forschungsziele Vor dem Hintergrund der kommunikationswissenschaftlichen Framing-Theorie war es Ziel der vorliegenden Studie herauszuarbeiten, wie die HIV-PrEP in deutschsprachigen Medienbeiträgen in Presse, Web und Sozialen Medien dargestellt wird. Dabei ging es um die Gesamtbewertung der PrEP (generisches PrEP-Framing), um Pro- und Contra-Argumente zur PrEP (themenspezifische PrEP-Sub-Frames) sowie um die angesprochenen PrEP-Zielgruppen.Methoden Mittels manueller quantitativer Medieninhaltsanalyse wurden eine Stichprobe von N = 150 Presseartikeln und N = 150 Webseiten zur PrEP mit einem auf Reliabilität geprüften Codebuch untersucht. Zudem wurden PrEP-bezogene Beiträge auf YouTube, Facebook und Twitter qualitativ erkundet. Die Studie folgt dem Open-Science-Ansatz: Sie wurde präregistriert und alle Instrumente, Datensätze und statistischen Auswertungsskripts sind über den Server der Open Science Foundation verfügbar (https://osf.io/as6bx/).Ergebnisse Es zeigte sich, dass die PrEP in deutschsprachigen Medien in einem positiveren Bedeutungsrahmen erscheint als in anglo-amerikanischen Medien. Im Vergleich zu den Presseartikeln wurde die PrEP auf den untersuchten Webseiten signifikant positiver dargestellt. Eine Stigmatisierung von PrEP-Nutzenden als verantwortungslos erfolgte in der Presse doppelt so oft wie im Web. Sowohl in der Presse als auch im Web wurden mehrheitlich Männer, die Sex mit Männern haben, als PrEP-Zielgruppe angesprochen. Deutschsprachige PrEP-Informationen sind in Sozialen Medien teilweise äußerst rar (z. B. auf YouTube).Schlussfolgerung Um die PrEP-Aufklärung der Allgemeinbevölkerung voranzutreiben, ist eine intensivere und differenziertere Repräsentation der PrEP in alten wie neuen Medien wünschenswert. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/a-1027-2806 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1027-2806 ER -