TY - JOUR AU - Steinbüchel, Toni Andreas; Herpertz, Stephan; Dieris-Hirche, Jan; Kehyayan, Aram; Külpmann, Ina; Diers, Martin; te Wildt, Bert Theodor TI - Internetabhängigkeit und Suizidalität – ein Vergleich Internet-abhängiger und nicht abhängiger Patienten mit einer gesunden Population TT - Internet Addiction and Suicidality – A Comparison of Internet-Dependent and Non-Dependent Patients with Healthy Controls SN - 0937-2032 SN - 1439-1058 PY - 2020 JO - Psychother Psychosom Med Psychol JF - PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie LA - DE VL - 70 IS - 11 SP - 457 EP - 466 DA - 2020/04/14 KW - Internetabhängigkeit KW - Suizidalität KW - Prävalenz KW - Komorbidität AB - Einleitung Internetabhängigkeit geht mit einem hohen Maß an komorbiden psychischen Störungen sowie einem erheblichen Leidensdruck einher. Im Hinblick auf das hieraus resultierende Gefahrenpotenzial untersucht die vorliegende Arbeit die Häufigkeit auftretender suizidaler Gedanken und Verhaltensweisen bei Patienten mit Internetabhängigkeit im Vergleich zu einer klinischen und einer gesunden Stichprobe.Methoden 60 Patienten mit Internetabhängigkeit (29 Patienten mit komorbider und 31 ohne komorbide psychische Störung) wurden mit Patienten der allgemeinen Ambulanz, die an anderen Störungen aus dem psychosomatischen Fachgebiet litten (n=35) und 57 gesunden Kontrollprobanden im Hinblick auf Symptombelastung und Suizidalität untersucht.Ergebnisse 48,3% der Internetabhängigen Patienten (mit und ohne Komorbidität) zeigten im Vergleich zu den gesunden Probanden (3,5%) signifikant häufiger suizidale Symptome. In allen klinischen Stichproben zeigte sich eine signifikant größere Ausprägung der suizidalen Symptomatik gegenüber den gesunden Probanden. Zwischen den klinischen Stichproben zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Für die Internetabhängigen Patienten mit komorbiden Störungen ließ sich ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Internetabhängigkeit und der Ausprägung suizidaler Gedanken nachweisen.Diskussion Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Internetabhängigkeit mit einem erhöhten Risiko für suizidale Gedanken einhergeht und eine ernstzunehmende psychische Störung darstellt. Internetabhängigkeit ist mit anderen psychischen Störungen im Hinblick auf Symptombelastung, Einschränkung der Lebensqualität und Suizidalität vergleichbar. Es bedarf der Untersuchung größerer Stichproben, um die Frage mediierender und moderierender Variablen im Hinblick auf die Suizidalität weiter abzuklären.Fazit Bei der Exploration und Behandlung von Internetabhängigen sollten depressive Symptome und Suizidalität routinemäßig untersucht werden, dies nicht zuletzt auch im Hinblick auf entsprechende Risiken bei Entzug und Entwöhnung. PB - Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/a-1129-7246 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1129-7246 ER -