TY - JOUR AU - Wechsler, Lukas; Heigl, Johannes; Machann, Holger; Witt, Sabine; Schwinger, Robert H. G. TI - Einsatz eines ECLS bei Patienten im kardiogenen und septischen Schock: Untersuchung zur Indikation und zum Outcome TT - Usage of an ECLS for Patients Whilst Experiencing a Cardiogenic or Septic Shock: Examination of Indication and Outcome SN - 2193-5203 SN - 2193-5211 PY - 2020 JF - Aktuelle Kardiologie LA - DE VL - 10 IS - 01 SP - 53 EP - 59 DA - 2020/11/04 KW - ECLS-System KW - ECMO KW - LUCAS-CPR KW - primär versorgende Klinik AB - Einleitung Das Klinikum Weiden ist das größte Klinikum der nördlichen Oberpfalz (Einzugsgebiet 250 000 Einwohnern auf 5300 km2) und Primärversorger für Patienten im Schockgeschehen (WHIN: Weidener Herzinfarktnetz). Es werden 2 Herzkatheterlabore (24/7-Bereitschaft) und 1 Extrakorporales Life-Support System (ECMO Cardiohelp, Maquet) vorgehalten. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war es, Indikation und Outcome nach ECLS-Implantation zu analysieren.Methoden Im Zeitraum vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2017 wurde im Klinikum Weiden an 91 Patienten (68 ♂, 23 ♀; 64 ± 13 Jahren) ein ECLS implantiert. 64% des Gesamt-Patientenkollektivs wurden notfallmäßig vorstellig, die restlichen Patienten erhielten eine ECMO supportiv aufgrund einer High-Risk PTCA. 37 Patienten wurden vor Systemimplantation reanimiert, 17 mit einem mechanischen Thoraxkompressionsgerät (LUCAS). Die folgenden Scoring-Systeme wurden verwendet, um die Schwere des Schocks zu bewerten: APACHE II, SOFA und SAPS II.Ergebnisse Das Überleben (30 d/12 m) nach Systemexplantation betrug bei VA-ECMO 59% bzw. 49% und bei VV-ECMO 70% bzw. 70%. Die Mortalität war abhängig von der Anzahl der applizierten Katecholamine (KA), 45 (49%) Patienten erhielten mehrere KA (1-Jahres-Überleben: ohne KA 89%; 1 KA 55%; 2 KA 31%; 3 KA 30%). Weitere Einflussfaktoren auf die Mortalität waren eine Sepsis und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) vor Systemimplantation – die Länge der Reanimation, kombiniert externe und interne Reanimation und LUCAS-CPR verschlechterten das Outcome.Diskussion Bei Patienten im Schockgeschehen, die nach medikamentöser Maximaltherapie weiterhin hämodynamisch und/oder respiratorisch instabil bleiben, kann durch die Implantation eines ECLS das Schockgeschehen durchbrochen werden. Ein primär versorgendes Klinikum kann mit ECMO eine Therapieoption mit vertretbaren Risiken und nachweislichem Nutzen – wenigstens in kleiner Fallzahl belegt – anbieten und Patienten können davon profitieren. So kann es für Landkreise mit größerer Fahrzeit zu einem Klinikum der Maximalversorgung eine in Teilen maximalmedizinische Therapieoption bieten. PB - Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/a-1287-9264 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1287-9264 ER -