TY - JOUR AU - Porzsolt, F.; Ittner, D.; Henne-Bruns, D. TI - Validität der Empfehlungen zur Sekundärprävention von Dickdarmkrebs TT - Validity of recommendations for secondary prevention of colon cancer SN - 0722-219X SN - 1439-1279 PY - 2016 JF - TumorDiagnostik & Therapie LA - DE VL - 37 IS - 04 SP - 195 EP - 201 DA - 2016/05/24 KW - Screening KW - Überleben KW - Krebserkrankung AB - Hintergrund: Präventionsprogramme sollten nur empfohlen werden, wenn sie leisten, was sie zu leisten versprechen. Deshalb haben wir die Variation und Validität der Empfehlungen zum Darmkrebs-Screening von 9 Organisationen geprüft.Methoden: Angaben zum Screening-Alter, chemischen Stuhltest (gFOBT), immunologischen Stuhltest (FIT), DNA-Stuhltest, Sigmoidoskopie, Koloskopie, Doppelkontrastuntersuchung/Barium-Doppelkontrasteinlauf und zur virtuellen Koloskopie/CT-Kolonografie wurden in 3 Schritten analysiert. 1) Erfassung aller Referenzen, die von den 9 Organisationen ausgewählt wurden, 2) Zuordnung der Referenzen zur Mortalität, Inzidenz und Sensitivität/Spezifität und 3) Bewertung der Validität bei Mortalitätsstudien.Ergebnisse: Der Nachweis von okkultem Blut wird als einzige Screening-Methode von allen 9 Organisationen empfohlen. Die Koloskopie wird von 7 Organisationen empfohlen. Von 33 Referenzen zur Begründung des Screenings hatten 15 andere Endpunkte als die Mortalität. Eine Publikation war eine Metaanalyse. Elf von 17 Veröffentlichungen untersuchten den chemischen Stuhltest, 3 die Sigmoidoskopie und je eine Studie den immunologischen Stuhltest, die Koloskopie oder generell die Diagnostik des Darmes. Durchschnittlich wurden in allen Studien 2 von 9 Validitätskriterien vollständig, 5 teilweise und 2 nicht erfüllt. In 2 Veröffentlichungen war keines der Validitätskriterien vollständig erfüllt.Schlussfolgerungen: Die Analyse der Empfehlungen zum Darmkrebs-Screening zeigte, dass 9 Organisationen unterschiedliche Ziele verfolgen und unterschiedliche Empfehlungen aussprechen. Die gewissenhafte und aufwendige Prüfung der wissenschaftlichen Studien zur Mortalität, die diesen Empfehlungen zugrunde liegen, weisen erhebliche Mängel auf und können damit die internationalen Empfehlungen zum Darmkrebs-Screening nicht hinreichend begründen. Sinnvoll wäre, über die zu erhebenden Daten einen Konsensus herbeizuführen, mit welchem eine belastbare Basis für Versorgungsentscheidungen generiert werden kann. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0042-106804 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0042-106804 ER -