TY - JOUR AU - Benedix, Frank; Kusibab, Marek; Adolf, Daniela; Lorenz, Eric; Wolff, Stefanie; Lippert, Hans; Manger, Thomas; Stroh, Christine TI - Der Roux-Y-Magenbypass zur Therapie der Adipositas bei Jugendlichen: Analyse des Gewichtsverlaufs und des Einflusses auf Komorbiditäten im Vergleich zu adipösen Erwachsenen TT - Roux-Y-Gastric Bypass for Morbid Obesity in Adolescents: Is it as Safe and Effective as in Obese Adults? SN - 0044-409X SN - 1438-9592 PY - 2018 JO - Zentralbl Chir JF - Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie LA - DE VL - 143 IS - 04 SP - 425 EP - 432 ET - 2017/05/04 DA - 2018/08/22 KW - Magenbypass KW - Jugendliche KW - Komplikation KW - Gewichtsverlust KW - Komorbiditäten AB - Hintergrund Die Adipositas repräsentiert eines der ernsthaftesten medizinischen Probleme unserer Zeit. Neben der Zunahme der Adipositas im Erwachsenenalter zeigt sich auch bei Jugendlichen eine besorgniserregende Entwicklung. Die bariatrische Chirurgie hat sich zu einer sicheren und effektiven Therapieoption bei Adipositas im Erwachsenenalter etabliert. Bei Jugendlichen werden diese Eingriffe noch kontrovers diskutiert. Die derzeit verfügbare Evidenz bez. Sicherheit und Effektivität ist limitiert.Material und Methoden Im Rahmen der multizentrischen Beobachtungsstudie „Qualitätssicherung in der operativen Therapie der Adipositas“ werden seit dem 01.01.2005 die Daten von Patienten, die sich in Deutschland wegen einer Adipositas einem chirurgischen Eingriff unterzogen haben, prospektiv erfasst. Für die vorliegende Studie wurden alle Patienten berücksichtigt, bei denen im Zeitraum von 01.01.2005 bis 31.12.2014 ein primärer Roux-Y-Magenbypass (RYGB) wegen einer Adipositas durchgeführt wurde.Ergebnisse Insgesamt wurden 370 Jugendliche (≤ 21 Jahre) und 16 840 Erwachsene untersucht. Im Jahr 2014 repräsentierte der RYGB den zweithäufigsten bariatrischen Eingriff für beide Gruppen. Bei den Jugendlichen zeigte sich ein höherer initialer BMI (49,2 vs. 47,9 kg/m2, p < 0,01), der Anteil assoziierter Nebenerkrankungen war niedriger (67,8 vs. 87,4%, p < 0,01). Die Operationsdauer (104,9 vs. 113,0 min, p < 0,01) sowie die Krankenhausverweildauer (5,2 vs. 5,9 Tage; p < 0,01) unterschieden sich signifikant zwischen beiden Gruppen. Keiner der jugendlichen Adipösen entwickelte eine Anastomoseninsuffizienz, verglichen mit einer Leckagerate von 1,6% bei den Erwachsenen (p = 0,04). Die Mortalitätsrate betrug 0,2% in der Gruppe der Erwachsenen. Keiner der adipösen Jugendlichen verstarb postoperativ. Der mittlere prozentuale Übergewichtsverlust (% EWL) war nach 12 (69,9 vs. 68,2%; p = 0,97) bzw. 24 Monaten (72,6 vs. 72,1%; p = 1,0) für beide Gruppen vergleichbar. Bei Jugendlichen mit vorbestehender arterieller Hypertonie fand sich im Vergleich zu Erwachsenen eine höhere Remissionsrate.Schlussfolgerung Der RYGB kann bei jugendlichen Adipösen mit einer niedrigeren Morbidität und Mortalität durchgeführt werden. Trotz aller Limitierungen einer Registerstudie und der geringen Follow-up-Rate zeigt sich, dass die Ergebnisse im kurzfristigen Verlauf denen nach RYGB bei Erwachsenen mindestens vergleichbar sind. Der Fokus zukünftiger Studien muss auf der Evaluation des Langzeitverlaufs liegen. PB - Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0043-104217 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-104217 ER -