TY - JOUR AU - Wasilewski, Janice; Otto, Josephine; Linden, Michael TI - Zunahme der Selbstpflege statt der Widerstandsbereitschaft bei Belastungen: Haupt- oder Nebenwirkung in der medizinisch–beruflich orientierten psychosomatischen Rehabilitation? TT - Promoting Self-Care Instead of Resistance Orientation: Therapeutic or Side Effect in Regard to Work? SN - 0937-2032 SN - 1439-1058 PY - 2018 JO - Psychother Psychosom Med Psychol JF - PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie LA - DE VL - 68 IS - 09/10 SP - 417 EP - 422 ET - 2017/09/28 DA - 2018/10/04 KW - Rehabilitation KW - Stressbewältigung KW - Regeneration KW - Resistenz KW - Nebenwirkungen AB - In der beruflich orientierten psychosomatischen Rehabilitation sollen Patienten u. a. lernen, ihre Widerstands- und Durchhaltefähigkeit, d. h. Resistenz gegenüber beruflichen Stressoren zu erhöhen, als eine Voraussetzung für eine verbesserte berufliche Leistungsfähigkeit. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, wie sich die Resistenzorientierung im Verlauf einer stationären Rehabilitationsmaßnahme verändert und wie dies mit der Arbeitsfähigkeit bei Entlassung korreliert. Zugleich wurde auch erfasst, wie sich die Tendenz verändert, bei Belastung zunächst an Selbstpflege und Stressvermeidung, d. h. Regeneration zu denken. Es wurden 121 unausgewählte Patienten einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik mit der ReRe-Skala (Resistenz-Regenerations-Skala) zu Beginn und Ende des Aufenthalts untersucht, einschließlich der Selbsteinschätzung der Arbeitsfähigkeit bei Entlassung. Im Prä-Post-Vergleich fand sich eine Abnahme der Resistenzorientierung und Zunahme der Regenerationsorientierung. Eine höhere Regenerationsorientierung war im Gegensatz zur Resistenzorientierung bei Entlassung mit einer höheren Bereitschaft zur Wiederaufnahme der Arbeit assoziiert. Die Abnahme der Resistenz- und deutliche Zunahme der Regenerationsorientierung im Verlauf einer medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation widerspricht auf den ersten Blick den Erwartungen und könnte sogar als Nebenwirkung eines Reha-Aufenthaltes verstanden werden. Bei Berücksichtigung des Endparameters Arbeitsfähigkeit scheint die Förderung von Selbstpflege und Regenerationsorientierung jedoch keine Nebenwirkung, sondern eine zielführende therapeutische Entwicklung zu sein. Die Ergebnisse werfen Fragen auf bzgl. der Therapiestrategien in der Behandlung von Stress im Allgemeinen, wie auch der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR) im Speziellen. Des Weiteren illustriert es die Problematik, was die Kriterien von Haupt- und Nebenwirkungen in der Psychotherapie sind. PB - © Georg Thieme Verlag KG DO - 10.1055/s-0043-118656 UR - http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-118656 ER -