CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(04): 357-369
DOI: 10.1055/a-2265-3578
GebFra Science
Original Article

Histologische Befunde nach 2 Jahren Co-Testung Zytologie und HPV in Deutschland

Article in several languages: English | deutsch
Arjola Xhaja
1   CytoMol, MVZ für Zytologie und Molekularbiologie, Frankfurt, Germany
,
André Ahr
1   CytoMol, MVZ für Zytologie und Molekularbiologie, Frankfurt, Germany
2   Universitätsfrauenklinik Frankfurt, Frankfurt, Germany
,
Ilona Zeiser
1   CytoMol, MVZ für Zytologie und Molekularbiologie, Frankfurt, Germany
,
Hans Ikenberg
1   CytoMol, MVZ für Zytologie und Molekularbiologie, Frankfurt, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung

Seit dem 01.01.2020 wird bei Auffälligkeiten im Rahmen der Co-Testung Zytologie/HPV bei der Zervixkarzinomvorsorge der GKV ab 35 Jahren nach vorgegebenen Algorithmen abgeklärt. Bereits bei grenzwertigen/geringgradigen zytologischen Veränderungen und/oder HPV-Persistenz ist eine Kolposkopie vorgesehen. In dieser Arbeit vergleichen wir die histologischen Befunde nach Untersuchungen in der primären Prävention 2020/21 mit 2018/19 und damit auch die Ergebnisse zweier unterschiedlicher Screeningansätze.

Patientinnen und Methoden

Alle zytologischen, HPV- und histologischen Ergebnisse aus allen primären und den daraus resultierenden Abklärungs- und kurativen Fällen, die bis 30.06.2023 in Erfahrung gebracht werden konnten, wurden analysiert. Aus den Jahren 2018/19 waren dies 650600 zytologische und 1804 histologische Befunde, 2020/21 491450 zytologische und 7156 histologische Befunde. Die absoluten Zahlen der histologischen Befunde und die prozentualen Verhältnisse dieser zu allen zytologischen Diagnosen werden mit Vergleichsfaktoren dargestellt.

Ergebnisse

2020/21 gab es bezogen auf alle vorhergehenden Zytologien 5,2-mal mehr histologische Befunde als 2018/19, 10,6-mal mehr Biopsien, 3,8-mal mehr Konisationen und 1,2-mal mehr Hysterektomien. Besonders stark nahm die Abklärung grenzwertiger/niedriggradiger oder nur HPV-positiver Befunde zu. Mit der Co-Testung wurden 12,7-mal mehr CIN1, 6,4-mal mehr CIN2 und 3,5-mal mehr CIN3 diagnostiziert. Der Anteil der Biopsien ohne Dysplasie war 7,6-mal höher als die Jahre zuvor. Zervixkarzinome wurden 1,8-mal mehr und Endometriumkarzinome 0,7-mal weniger diagnostiziert.

Schlussfolgerung

Mit der Co-Testung wurden mehr CIN gefunden, aber die Zunahme der histologischen Befunde niederen Grades oder ohne Dysplasie war weit stärker als jene der CIN3. Nicht therapiepflichtige Läsionen machten 2020/21 zusammen 94,4% der Biopsieergebnisse aus. Der Einsatz von LBC mit Computerassistenz und Progressionsmarkern könnte diese reduzieren.



Publication History

Received: 29 November 2023

Accepted after revision: 08 February 2024

Article published online:
10 April 2024

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