Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S67
DOI: 10.1055/s-0039-1695984
Poster
Postersitzung – Fetaler Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sonografische Detektion von Clipmarkern im Simulationsmodell der Axilla

S Gürgan
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
U Hoopmann
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
C Röhm
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
B Böer
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
R Fugunt
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
G Helms
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
A Seller
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
M Marx
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
A Hartkopf
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
A Taran
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
H Preibsch
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
S Brucker
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
M Hahn
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
,
IV Gruber
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Markierung von Lymphknotenmetastasen in der Axilla beim primären Mammakarzinom vor primär systemischer Therapie ist die Voraussetzung zur selektiven axillären Lymphonodektomie (SNB + Metastasenentfernung; englisch: targeted axillary dissection TAD). Die Herausforderung der TAD liegt in der Detektion der Markierungsmarker mittels Sonografie, da die mammografische Drahtmarkierung in der Axilla technisch nicht sicher möglich ist. Diese Arbeit am Simulationsmodell untersuchte 5 unterschiedliche Marker bezüglich ihrer sonografischen Abbildung unter standardisierten Bedingungen.

Material und Methodik:

Das Simulationsmodell war aus Fettgewebe tierischen Ursprungs aufgebaut, um die Axilla bestmöglich nachzuahmen. Bei der Auswahl des Gewebes wurde darauf geachtet, dass die Tiefenausdehnung, Festigkeit und Gewebsaufbau der Axilla ähnlich waren. Das untersuchte Gewebe hatte Zimmertemperatur und einen Schichtdicke von ca. 30 mm.

Die Marker wurden parallel, quer und orthograd zum Schallkopf in einer standardisierten Schichttiefe von etwa 20 mm positioniert. Um die Lokalisation zu beweisen und falsch positive Befunde auszuschließen, wurde hinter dem Marker jeweils ein Markierungsdraht positioniert. Die von einem resorbierbaren Hüllen ummantelten Clips wurden zuerst mit und anschließend ohne Hülle (iatrogen entfernt) aufgesucht und fotodokumentiert. Die sonografische Breite der Marker und die Lagetiefe wurden, sofern darstellbar, erfasst. Dabei beurteilten die Untersucher auch die Darstellbarkeit subjektiv (sicher, unsicher, nicht detektierbar). Im Anschluss erfolgte die Detektion zur Simulation der realen Bedingungen (SrB) ohne Lagekenntnis der Marker.

Ergebnisse:

Tab. 1:

sonografische Sichtbarkeit der unterschiedlichen Markern (* nach iatrogener Entfernung der resorbieren Hülle)

Bezug des Clips zum Schallkopf

Material

Hersteller

Parallel

Quer

Orthograd

Suchversuch

CorMARK mit Kollagenhülle

Titan

Devicor

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

CorMARK ohne Kollagenhülle*

Titan

Devicor

Unsicher detektierbar

Unsicher detektierbar

Nicht detektierbar

Nicht detektierbar

MReye Coil-Marker

Inconel

Cook Medical

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

HydroMark Titan Shape 4 (butterfly) mit Hülle

Titan

Devicor

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

HydroMark Titan Shape 4 (butterfly) ohne Hülle*

Titan

Devicor

Unsicher detektierbar

Unsicher detektierbar

Nicht messbar

Unsicher detektierbar

HydroMark Titan Shape 3 (open coil) mit Hülle

Titan

Devicor

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

HydroMark Titan Shape 3 (open coil) ohne Hülle*

Titan

Devicor

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Sicher detektierbar

Unsicher detektierbar

BiomarC

Karbon

Devicor

Unsicher detektierbar

Unsicher detektierbar

Nicht detektierbar

Nicht detektierbar

Schlussfolgerung:

  1. Die Ausrichtung der Marker im Gewebe beeinflusst deren Darstellbarkeit.

  2. Coilmarker und Marker mit persistierender Hülle aus Kollagen oder Hydrogel sind unabhängig von ihrer Ausrichtung im Gewebe sicher detektierbar.

  3. Nicht alle Marker können detektiert werden.