Rituximab-induziertes Pyoderma gangraenosum (PG) des unteren weiblichen Genitale – eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung

PG ist eine seltene Ursache für tiefe vulvovaginale Ulzerationen.

Bisher gibt es weltweit 6 beschriebene Fälle, die im Zusammenhang mit Rituximab-Therapien stehen.

Wir beschreiben den ersten Fall einer extrem ausgeprägten Form des PG bei Rituximab-Therapie einer rheumatoider Arthritis mit rektovaginaler Fistelbildung und Arrosion der Arteria rectalis media mit lebensbedrohlicher Blutung.

Die 57-jährige Patientin stellte sich mit vulvovaginalen Ulzerationen und einer 2-3 cm langen rektovaginalen Fistel vor. Nach Ausreizung konservativer Therapieoptionen, wurde ein Kolostoma angelegt. Im Verlauf zeigte sich eine überperiodenstarke vaginale Blutung sowie Koagelabgang über das Stoma. Es kam zum transfusionsbedürftigen Hb-Abfall mit extremer Allgemeinzustandsverschlechterung und stündlicher Aggravation der Ulzerationen. Zunächst erfolgte eine interventionelle Embolisation der A. rectalis media. Anschließend führten wir eine Systemtherapie mit hochdosierten Immunglobulinen (IVIG 2g/kg KG) durch. Daraufhin Verbesserung des Lokal- und Allgemeinzustandes.

PG ist eine seltene, aber bei ungünstiger Lokalisation und Ausdehnung potentiell lebensbedrohliche Komplikation einer Rituximab-Therapie, die einer adäquaten lokalen und systemischen Therapie bedarf.

Pyoderma gangraenosum.

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Article published online:
07 October 2020