Arbeitgeberwechsel bei älteren Erwerbstätigen – Wie verändern sich Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und psychosoziale Arbeitsbedingungen?

Einleitung Arbeitgeberwechsel werden als Strategie für ältere Arbeitnehmer angesehen, Arbeitsplätze mit ungünstigen Arbeitsbedingungen zu verlassen und die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Ziel dieser Untersuchung war es, verschiedene Formen von Arbeitgeberwechseln in Bezug auf psychosoziale Arbeitsfaktoren, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer in Deutschland zu untersuchen.

Methoden Die Analysen basieren auf den Daten der lidA-Kohortenstudie der Jahre 2014 und 2018, in welcher Arbeitnehmer der Geburtskohorten 1959 und 1965 befragt werden. Vier Gruppen von Arbeitgeberwechslern wurden in Bezug auf ihre psychosozialen Arbeitsfaktoren (COPSOQ), Gesundheit (SF-12) und Arbeitsfähigkeit (WAI Dim2) anhand von Mittelwertvergleichen im Längsschnitt untersucht: Freiwillige (n=199) und unfreiwillige Arbeitgeberwechsler (n=179) sowie Arbeitnehmer ohne Wechsel mit (n=370) und ohne Wechselwunsch (n=2063).

Ergebnisse Psychosoziale Arbeitsfaktoren, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit verändern sich in allen vier Gruppen unterschiedlich über die Zeit. Während sich bei Arbeitnehmern ohne Wechsel und ohne Wunsch nur wenig Veränderungen zeigten, zeigten sich bei freiwilligen Wechslern meist deutliche und bei unfreiwilligen Wechseln leichte Verbesserungen. In der Gruppe der Nicht-Wechsler mit Wechselwunsch zeigen sich deutliche Verschlechterungen über die Zeit.

Fazit Arbeitgeberwechsel können für die psychosozialen Arbeitsbedingungen, die Gesundheit und die Arbeitsfähigkeit älterer Arbeitnehmer von Vorteil sein. Eine integrative Arbeitsmarktpolitik, die älteren Arbeitnehmern eine hohe berufliche Mobilität ermöglicht, könnte das Potenzial haben, Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der älteren Arbeitnehmer zu verbessern und diese länger in der Erwerbstätigkeit zu halten.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021