Von Allergien bis Zufriedenheit mit dem Körper – Mädchengesundheit

Einleitung Der Frauengesundheitsbericht der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) ist im Dezember 2020 erschienen. Er enthält aktuelle epidemiologische Daten zur gesundheitlichen Lage von Frauen in Deutschland. Ein Fokus-Kapitel beschäftigt sich mit der Gesundheit von Mädchen.

Methoden Die Publikationen der GBE werden auf einer breiten Datengrundlage erstellt. Die Ergebnisse dieses Kapitels basieren u.a. auf der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch-Instituts.

Ergebnisse In der Kindheit, die im Allgemeinen als gesunde Lebensphase zu bezeichnen ist, weisen Mädchen, abgesehen von wenigen Ausnahmen, in vielen gesundheitlichen Bereichen bessere Werte auf als Jungen. Im Alter von 7-10 Jahren sind sie z.B. seltener von Asthma bronchiale, Heuschnupfen oder psychischen Auffälligkeiten betroffen als Jungen. Im Jugendalter leiden Mädchen dagegen häufiger unter Schmerzen, Schlafstörungen und Schwindel. Im Vergleich zu Jungen (15%) weisen sie häufiger Hinweise auf Essstörungen (29%) und Symptome von Depression und Angst auf. Zudem nehmen sie mehr ambulante und stationäre Versorgungsleistungen in Anspruch als Jungen. Im Vergleich zu den Jungen treiben Mädchen seltener Sport, essen dafür aber mehr Obst und Gemüse. Sie berichten deutlich häufiger, oft Stress zu erleben und mit ihrem Körper und Aussehen unzufrieden zu sein.

Fazit In der Kindheit sind Mädchen gesünder und medizinisch unauffälliger als Jungen, im Jugendalter kehrt sich das Verhältnis jedoch um. Mädchen wachsen in der Pubertät auch bzgl. ihres Gesundheitsstatus‘ und Gesundheitsverhaltens „in die Frauenrolle“ hinein, was positive und negative Aspekte umfasst. Wichtige Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen von Mädchen sind die Förderung der Selbstbestimmung und die Stärkung ihrer Ressourcen.

Publication History

Article published online:
02 September 2021