Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 706
DOI: 10.1055/s-0041-1732138
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Seroprävalenzstudie an besonders von der SARS-CoV-2-Pandemie betroffenen Orten: CORONA-MONITORING lokal

C Hövener
1   Robert Koch-Institut
2   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
C Koschollek
1   Robert Koch-Institut
,
M Schlaud
2   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
A Gößwald
2   Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
O Hamouda
3   Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektionsepidemiologie
› Author Affiliations
 

Einleitung Die COVID-19-Epidemie ist in Deutschland regional und lokal unterschiedlich ausgeprägt. Seroepidemiologische Informationen aus besonders betroffenen Gebieten helfen, den Bevölkerungsanteil mit durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion sowie den Dunkelzifferanteil und den Anteil asymptomatischer Verläufe vor Ort abzuschätzen.

Methoden Es wurden in besonders betroffenen Gemeinden (Kupferzell, Baden-Württemberg; Bad Feilnbach+Straubing, Bayern sowie Berlin Mitte) jeweils 2.000 Teilnehmende, im Rahmen einer Einwohnermeldeamtsstichprobe, in einem temporären Studienzentrum oder während eines Hausbesuchs durch einen Rachenabstrich auf eine aktive SARS-CoV-2-Infektion und im Rahmen einer Blutentnahme auf SARS-CoV-2-IgG-Antikörper untersucht und befragt.

Ergebnisse Die Ausbruchsgeschehen in den Studienorten waren sehr unterschiedlich in Bezug auf Auslöser und zeitlichen Verlauf. Erste Ergebnisse zeigen eine Varianz der IgG-Antikörperprävalenz zwischen 2% (Straubing) und 12% (Kupferzell). Der Untererfassungsfaktor variierte zwischen 1,6 (Straubing) und 6,0 (Kupferzell). Der Anteil der Personen mit asymptomatischem Verlauf lag zwischen 20% (Berlin-Mitte) und 33% (Straubing).

Fazit Durch die Studie können Aussagen zum Bevölkerungsanteil mit Antikörpern gegen SARS-CoV-2 an vier besonders betroffenen Orten getroffen werden, um so das Ausmaß der Epidemie vor Ort besser abschätzen, Risiko- und Schutzfaktoren für eine Infektion ermitteln und somit auch besonders exponierte Gruppen identifizieren zu können.



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Article published online:
02 September 2021

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