Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 708
DOI: 10.1055/s-0041-1732144
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Möglichkeiten zur Abbildung von Morbidität bei PKV-Versicherten anhand von verknüpften Befragungs- und Abrechnungsdaten (Projekt IPHA)

J Köppen
1   Technische Universität Berlin, Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen (MiG), Berlin, Deutschland
,
K Achstetter
1   Technische Universität Berlin, Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen (MiG), Berlin, Deutschland
,
M Blümel
1   Technische Universität Berlin, Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen (MiG), Berlin, Deutschland
,
R Busse
1   Technische Universität Berlin, Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin & Fachgebiet Management im Gesundheitswesen (MiG), Berlin, Deutschland
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Einleitung Das Projekt IPHA untersucht Unterschiede in der Bewertung der Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems aus Perspektive privat Krankenversicherter. Diese Gruppe ist in der Versorgungsforschung stark unterrepräsentiert, obwohl 11% der Bevölkerung privat krankenversichert ist. Um Erkenntnisse zum Bedarf an gesundheitlicher Versorgung dieser Gruppe zu erlangen, soll zunächst die Morbidität PKV-Versicherter ermittelt werden.

Methoden 2018 wurden 20.000 Personen einer privaten Krankenversicherung eingeladen an einer Fragebogenerhebung teilzunehmen und in die Übermittlung der Abrechnungsdaten und anschließenden Verknüpfung mit den Befragungsdaten einzuwilligen. Der Fragebogen erhob die wahrgenommene Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems und u.a. den subjektiven Gesundheitszustand.

Ergebnisse Die verknüpften Daten von 3.109 Befragten (15,5%) zeigen, dass Abrechnungsdaten allein den Gesundheitszustand PKV-Versicherter nicht vollständig abbilden, da nur die Inanspruchnahme von gesundheitlichen Leistungen mit Kostenerstattung in den Abrechnungsdaten abgebildet wird. Dies kann zu einer Unterschätzung der Morbidität führen, was bei Befragten zu sehen ist, die von einer oder mehreren chronischen Erkrankungen berichteten, für die jedoch keine Abrechnungsdaten für 2018 vorhanden sind.

Fazit Um die Morbidität PKV-Versicherter (vollständiger) abbilden zu können, wäre es denkbar, ergänzend zu den Abrechnungsdaten den subjektiven Gesundheitszustand, sowie z.B. Vorliegen chronischer Erkrankungen und Arztkontakte in den vergangenen 12 Monaten, zu erheben. In nachfolgenden Analysen kann so z.B. der Zusammenhang zwischen Gesundheitszustand und Bewertung des deutschen Gesundheitssystems untersucht werden.



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Article published online:
02 September 2021

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