Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 710
DOI: 10.1055/s-0041-1732151
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

30 Jahre nach dem Fall der Mauer: Regionale Unterschiede in der Gesundheit der Bevölkerung Deutschlands

T Lampert
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
C Schmidtke
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
,
N Michalski
1   Robert Koch-Institut, Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 

Abstract Nach dem Fall der Mauer im November 1989 wurden große gesellschaftliche Anstrengungen unternommen, um die Lebensbedingungen und sozialen Teilhabechancen in den neuen Bundesländern an die in den alten Bundesländern anzugleichen. Anhand verschiedener Datenquellen, u.a. der Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts, Routinedaten der Sozialversicherungsträger und amtlicher Statistiken wird gezeigt, dass sich infolgedessen auch die Ost-West-Unterschiede in der Gesundheit deutlich verringert haben, in vielen Fällen bereits im Laufe der 1990er Jahre. Dies lässt sich beispielsweise in Bezug auf die Lebenserwartung und die Herz-Kreislauf-Mortalität feststellen. Auch mit Blick auf das Gesundheitsverhalten hat eine deutliche Annäherung stattgefunden. So sind heute nur noch sehr geringe Unterschiede zum Beispiel beim Tabakkonsum oder in der Verbreitung der Adipositas zu beobachten. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass der Blick auf die verbleibenden Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland zu kurz greift. Stattdessen sollte eine kleinräumigere Betrachtung unter Berücksichtigung der regional unterschiedlichen Lebensverhältnisse angestrebt werden.



Publication History

Article published online:
02 September 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany