Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 745
DOI: 10.1055/s-0041-1732272
Freitag 24.09.2021
Vorträge

Patientenzentrierte Sicht auf die Qualität der Arzt-Patienten-Kommunikation

F Czerwinski
1   Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, [HC] 2 Hanover Center for Health Communication, Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover, Deutschland
,
E Link
1   Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, [HC] 2 Hanover Center for Health Communication, Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover, Deutschland
,
M Rosset
1   Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, [HC] 2 Hanover Center for Health Communication, Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover, Deutschland
,
E Baumann
1   Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, [HC] 2 Hanover Center for Health Communication, Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover, Deutschland
,
R Suhr
2   Stiftung Gesundheitswissen, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Kommunikation stellt einen zentralen psychosozialen Aspekt der Arzt-Patienten-Beziehung und der Gesundheitsversorgung dar. Die Interaktionsqualität beeinflusst den Erfolg der Informationsvermittlung und ist positiv mit einer Vielzahl subjektiver und objektiver, kurz- und langfristiger Folgen für Patient*innen assoziiert. Hieraus resultiert die Frage, welche patientenseitigen personen- und gesundheitsbezogenen Merkmale die wahrgenommene Qualität der Arzt-Patienten-Kommunikation (QAPK) erklären können.

Methoden Basierend auf den Daten der repräsentativen telefonischen Befragung HINTS Germany (n = 2.902) werden blockweise Regressionsmodelle gerechnet, um Einflussfaktoren auf die QAPK zu identifizieren. Den ersten Block bilden soziodemografische Merkmale, im zweiten Block werden gesundheitsbezogene Indikatoren wie der Gesundheitszustand sowie gesundheits- und versorgungsbezogene Wahrnehmungen und Bewertungen integriert.

Ergebnisse Die Resultate zeigen, dass ein Migrationshintergrund einen signifikant negativen Effekt auf die QAPK hat, wohingegen eine als gut oder sehr gut wahrgenommene Versorgungsqualität ebenso wie eine ausgeprägte gesundheitsbezogene Selbstwirksamkeit und stärkeres Vertrauen in die von Ärzt*innen erhaltenen Informationen signifikant positive Effekte auf die QAPK haben.

Fazit Die Studie belegt die enge Verbindung zwischen der wahrgenommenen QAPK einerseits und gesundheits- sowie versorgungsbezogenen (Selbst-)Wahrnehmungen und Bewertungen andererseits. Besonders erforderlich sind kultur- und migrationssensible Maßnahmen zur Stärkung der gesundheitsbezogenen Selbstwahrnehmungen und zur Verbesserung der individuellen Bedarfsgerechtigkeit der Versorgungsangebote sowie der Kommunikation mit Patient*innen, die nicht in Deutschland geboren sind.



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Article published online:
02 September 2021

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