Sicherheit und Lebensqualität im Alter gewährleisten – am Beispiel der holistischen Integration KI-basierter EKG-Auswertungen in das häusliche Wohnumfeld

Einleitung Rund 35,3% der Todesursachen in Deutschland sind auf Herz- Kreislauferkrankungen zurückzuführen. Studien belegen, dass diese oft symptomfrei verlaufen und bei früher Diagnose die Wahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen minimiert wird. KI- basierte EKG-Auswertungen mit Wearables bieten das Potenzial, Anomalien frühzeitig zu detektieren und die Sicherheit im häuslichen Umfeld zu steigern.

Methoden Es wird die ganzheitliche Integration von KI in den Pflegeprozess verfolgt. Dies umfasst die Konzeption und Implementierung KI-basierter EKG-Auswertungen in das häusliche Umfeld. Die Datenerfassung erfolgt mittels Smart Watch. Durch Screenings werden Anomalien detektiert und Meldungen an ausgewählte Personen weitergeleitet. Im Anschluss wird die Wirkung auf Anwender eruiert. Dies erfolgt durch eine quantitative Erhebung unter Einbezug standardisierter Fragebögen, z.B. mit Elementen des SF-36.

Ergebnisse Zum aktuellen Stand konnte die technische Umsetzung eines CNN-basierten Modells realisiert werden, welches sechs Arten von Arrhythmien erkennt und differenziert. Im Rahmen der Methodenauswahl konnten ethische Richtlinien und der Zugang zu Forschungsdaten als Herausforderungen bei der Konzeption von KI-Systemen im Pflegekontext ermittelt werden. Die Umsetzungsstudie mit dem Prototyp erfolgt im Zeitraum von August bis September 2021. Daraus abgeleitet werden Daten zur Evaluation des Systems sowie der Compliance gewonnen.

Fazit Automatisierte EKG-Auswertungen beschreiben nur ein exemplarisches Unterstützungsfeld von KI in der Pflege. Auch im Rahmen von bspw. Sturzprophylaxe bieten KI-basierte Systeme Optimierungspotenziale. Hinsichtlich zunehmender Ressourcenknappheit sowie der Maximierung von Selbstbestimmtheit von Personen mit Pflegebedarf wird dies prospektiv an Relevanz gewinnen.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021