Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(04): e4
DOI: 10.1055/s-0044-1783931
Abstracts │ AGO der OEGGG

Validierung der prädiktiven Signifikanz der CA125 und HE4 Eliminations-ratenkonstante K (KELIM) im Rahmen der neoadjuvanten Chemotherapie des Ovarialkarzinoms

1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Julia Irsara
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Julia Schult
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Paul Triendl
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Petra Nardelli
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Katharina Leitner
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Alain G. Zeimet
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Heidelinde Fiegl
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
,
Christian Marth
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Universität Innsbruck
› Author Affiliations
 

Einleitung Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom (OC) kann eine neoadjuvante Chemotherapie (NACT), gefolgt von einer Intervall-Debulking-Operation eine Alternative zur primären Operation darstellen.

In rezenten Multizenter-Studien zeigt sich, dass die longitudinale Veränderung des Tumormarkers CA125, ausgedrückt als Eliminationsratenkonstante K (KELIM), unter der NACT bei OC-Patientinnen mit hochgradigen, serösen Karzinomen (HGSOC), Stadium FIGO III/IV, als Indikator für das Therapieansprechen herangezogen werden kann.

Material und Methode Der KELIM-Faktor wurde für OC-Patientinnen, die zwischen 2000-2017 eine NACT an unserer Klinik erhielten, rückwirkend für CA125 errechnet und in Relation zum klinischen Ansprechen ausgewertet (n=131; https://www.biomarker-kinetics.org/CA-125-neo). Zusätzlich wurde der für CA125 optimierte Berechnungsalgorithmus auch zur Bestimmung dieses Faktors für HE4 herangezogen.

Ergebnisse Patientinnen, bei welchen die Bildgebung nach Abschluss der NACT ein komplettes Ansprechen zeigte, hatten sowohl höhere CA125- als auch HE4-KELIM-Werte (p<0,001, bzw. 0,002). Bei Patientinnen, die anschließend tumorfrei operiert wurden war der CA125-KELIM-Wert signifikant erhöht (p<0.001).

Im Rahmen von Überlebensanalysen wurde an der Gesamtgruppe gezeigt, dass ein CA125-KELIM-Wert ≥ 1 mit einem besseren Progressions-freiem (PFS) als auch Gesamtüberleben (OS) assoziiert war (p=0,008, bzw. 0,007), was auch in der Untergruppe der Patientinnen mit HGSOC bestätigt wurde (p=0,008; p=0,007). Für HE4 wurde ein optimaler Cut-off Wert definiert, der für das OS in der Gesamtgruppe signifikant war (p=0,017). In einem multivariaten Cox-Regressionsmodell konnten beide KELIM-Faktoren in der Gesamtgruppe für das OS als unabhängige Prädiktoren bestätigt werden (CA125-KELIM: HR 0,2 (0,1-0,7), p=0,012; HE4-KELIM: HR 0,3 (0,1-1,0), p=0,048). In der Untergruppe der Patientinnen mit HGSOC, FIGO III/IV konnte dies für CA125-KELIM gezeigt werden (HR 0,2 (0,1-0,7), p=0,013).

Schlussfolgerung CA125-KELIM kann zur Prädiktion des NACT-Ansprechens validiert werden. Obwohl der Berechnungsmodus für den HE4-KELIM-Wert noch nicht optimiert ist, zeigt sich in unserer Analyse eine vielversprechende, statistisch signifikante Assoziation mit dem Therapieansprechen und dem Überleben von OC-Patientinnen.



Publication History

Article published online:
19 March 2024

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