Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(04): e5-e6
DOI: 10.1055/s-0044-1783934
Abstracts │ AGO der OEGGG

Der prädiktive Wert von Immunglobulin G für das Ansprechen auf Immuntherapie bei gynäkologischen Malignomen

M Postl
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
C Grimm
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
M Danisch
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
C Grech
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Aust
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Polterauer
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
T Bartl
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
 

Einleitung Immunglobulin G (IgG) ist der häufigste Subtyp der Immunglobuline und zentraler Bestandteil der humoralen Immunabwehr. Explorative Studien bei nicht-gynäkologischen Tumoren zeigen einen möglichen prognostischen Wert von IgG-Serumverläufen unter zytotoxischen Systemtherapien auf. Literatur zu IgG in Zusammenhang mit Therapieansprechen unter Immuntherapie ist limitiert; für gynäkologische Tumore liegen keine Daten vor. Ziel der vorliegenden Studie war es zu evaluieren, ob der Verlauf des IgG-Serumspiegels unter Therapie mit Immun-Checkpointinhibitoren mit dem Überleben von Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen assoziiert ist.

Material und Methode In dieser Datenanalyse wurden 41 Patientinnen mit Endometrium-, Cervix-, Vulva- und Vaginalkarzinom eingeschlossen, welche im Rahmen der Primär- oder Rezidivtherapie Immun-Checkpointinhibitoren als Monotherapie oder konkomitant zu Chemotherapie erhielten. Es wurde prospektiv bei jedem Therapiezyklus der IgG-Serumspiegel bestimmt. Das Therapieansprechen wurde mittels iRECIST-Kriterien evaluiert. Es wurden generalisierte lineare Modelle mit dem Endpunkt „Therapieansprechen“ (partielles / komplettes Therapieansprechen, stable disease, Progression) berechnet. Anhand der Erwartungswerte der Regressionsmodelle wurde mittels ROC-AUC und Youden-Index ein optimaler Cut Off ermittelt und univariate Überlebensanalysen für das progressionsfreie (PFS) und das krankheitsspezifische Gesamtüberleben (DSS) berechnet.

Ergebnisse Deskriptiv zeigen Patientinnen mit Therapieansprechen eine konstante Abnahme des IgG-Serumspiegels verglichen mit einem undulierenden IgG-Serumspiegel in Patientinnen, welche nach dem 4. Zyklus nicht auf die Immuntherapie angesprochen haben. Die linearen Regressionsmodelle der IgG-Serumverläufe sagen mit einer AUC=0.897 ein Therapieansprechen voraus. Ein optimierter Cut-off zeigt sich prognostisch signifikant für PFS (p=0.025) und DSS (p=0.037) nach dem 4. Zyklus.

Schlussfolgerung Der IgG-Verlauf zwischen dem 1. und 4. Zyklus der Immuntherapie könnte als prädiktiver Faktor klinische Relevanz finden, um das Therapieansprechen bei gynäkologischen Malignomen unter Immuntherapie zu evaluieren. Der Verlauf von IgG unter Immuntherapie wird derzeit in einer größeren Kohorte prospektiv analysiert.



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Article published online:
19 March 2024

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