Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(04): e7
DOI: 10.1055/s-0044-1783938
Abstracts │ AGO der OEGGG

Sentinel-Lymphknotenmapping bei Frauen mit frühem Endometriumkarzinom in Niederösterreich – Vergleich Gefrierschnitt versus endgültiges histopathologisches Ergebnis – eine exploratorische retrospektive Studie

1   Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum St. Pölten
,
S Fohleitner
1   Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum St. Pölten
,
E Geschrey
1   Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum St. Pölten
,
J Wetter
1   Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum St. Pölten
,
M Kitzwögerer
1   Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum St. Pölten
,
A Lösch
1   Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum St. Pölten
› Institutsangaben
 

Einleitung Das Endometriumkarzinom ist der häufigste Tumor des weiblichen Genitaltraktes in Österreich. Die aktuelle Version des Österreichischen AGO-Manuals empfiehlt „bei allen Frühstadien […] vermutet unabhängig vom Lymphknoten-Befall […] immer eine Entfernung der Sentinel-Lymphknoten beidseits“ durchzuführen. Die ESGO-Guideline gibt die Empfehlung, bei intraoperativem Nachweis einer malignen Lymphknotenbeteiligung von einer systemischen pelvinen Lymphonodektomie abzusehen, jedoch bulky Lymphknoten zu entfernen und ein paraaortales Lymphknotenstaging zu „erwägen“. Häufig wird der entnommene Sentinel-Lymphknoten zur intraoperativen Gefrierschnittsdiagnostik geschickt.

Material und Methode Retrospektiv wurde bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom (FIGO-Klassifikation 2010 I/II, TNM p1/2), bei denen von 2019 bis 2022 in Niederösterreich ein Sentinel-Lymphknotenmapping mit der ICG-Methode durchgeführt wurde, das Ergebnis des Gefrierschnittes mit dem definitiven histopathologische Ergebnis verglichen. Geeignete Patientinnen wurden über das Onkologie-Informations-System identifiziert. Die relevanten Daten wurden den gynäkologischen Operationsberichten (Operationstechnik, Ergebnis Gefrierschnitt) und den histologischen Befunden (Gefrierschnitt, endgültiger Pathologiebefund sowie histologischer Typ) der zuständigen pathologischen Institute entnommen. Die Daten wurden mit explorativen statistischen Verfahren untersucht.

Ergebnisse Aktuell wurden 761 Patientinnen mit Erstdiagnose eines Endometriumkarzinoms von 2019 bis 2022 identifiziert. Eine primär chirurgische Therapie wurde in 649 Fällen gewählt. Bei 191 Patientinnen wurde laut OIS eindeutig ein Sentinel-Lymphknotenmapping durchgeführt, in 84 Fällen müssen Operationsbericht und Pathologiebefund herangezogen werden. Einen positiven Sentinel-Lymphknoten hatten 15 Patientinnen. In zwei Fällen bestand im Gefrierschnitt ein falsch negatives Ergebnis.

Schlussfolgerung Der Gefrierschnitt erlaubt eine zuverlässige Aussage über den Tumorbefall des Sentinel-Lymphknotens bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. März 2024

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