Laryngorhinootologie 2023; 102(08): 616-618
DOI: 10.1055/a-1848-6064
Gutachten und Recht

Operation verschoben – Aufklärung wiederholen? – Corona-Pandemie zwingt zum Umdenken

Albrecht Wienke

Angesichts der vergangenen Pandemielage hörte man allerorten von der Verschiebung medizinisch notwendiger Eingriffe, insbesondere von der Absage geplanter Operationstermine. So manche große Universitätsklinik schob bis zu 800 geplante Operationen vor sich her, ohne dass jemand sicher sagen konnte, wann diese Eingriffe nachgeholt werden können. Das Freihalten von Bettenkapazitäten, insbesondere für die intensivmedizinische Versorgung, führt zwangsläufig bei elektiven Eingriffen zur Verschiebung oder vorläufigen Absage. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft wurden Ende November 2021 in mehr als 3 Viertel aller Krankenhäuser planbare Operationen verschoben. Die Gesamtsituation sei zunehmend dramatisch und führe bei einem Teil der abgesetzten Behandlungen zu körperlichen und psychischen Belastungen bei den betroffenen Patienten[*]. Die Verschiebung solcher planbaren Operationen und diagnostischen Eingriffe erfolge, ohne dass es in diesem Zusammenhang klare Vorgaben aus der Politik oder vom Gesetzgeber gebe. In der Praxis sei dies für die Patienten nicht nachvollziehbar, da nicht nur Kleineingriffe, sondern auch Hüftoperationen und Krebstherapien verschoben würden.



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Article published online:
03 August 2023

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