Laryngorhinootologie 2008; 87(9): 618-619
DOI: 10.1055/s-0028-1086163
Referiert und diskutiert

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Laser-Chordektomie - Beste Ergebnisse bei frühen Glottiskarzinomen mit begrenzter Ausdehnung

Further Information

Publication History

Publication Date:
29 August 2008 (online)

 

Die Laser-Chordektomie gewinnt in der Behandlung früher Glottiskarzinome stetig an Popularität. J.-L. Roh et al. gingen nun der Frage nach, ob bei Patienten mit In-situ-Karzinomen und T1-Glottiskarzinomen ein Zusammenhang zwischen dem Outcome für Lebensqualität und Stimmfunktion nach einer Laser-Chordektomie und dem Ausmaß der Resektion besteht. Head Neck 2007; 29: 1010-1016

An der prospektiven Studie nahmen 75 Patienten teil, welche in Abhängigkeit von der Art des Eingriffs in 3 Gruppen unterteilt wurden. Die Patienten der Gruppe A (n=45) unterzogen sich einer unilateralen subepithelialen oder subligamentären Resektion. 17 Patienten, an denen eine unilaterale transmuskuläre oder totale Chordektomie vorgenommen wurde, bildeten Gruppe B. 19 Patienten, die sich einer erweiterten oder bilateralen Chordektomie mit Beteiligung der vorderen Kommissur unterzogen hatten, wurden in Gruppe C zusammengefasst.

Die für Karzinome der oberen Luft- und Speisewege spezifischen Module der European Organization for Research and Treatment of Cancer (QLQ-H&N35) und der Voice-Handicap-Index (VHI) wurden sowohl vor als auch 1 Jahr nach dem Eingriff erfasst. Außerdem beurteilten 2 Laryngologen zu diesen Zeitpunkten die Stimmfunktion.

Bei keinem Patienten traten nach der Chordektomie schwerwiegende Komplikationen auf. Allerdings kam es bei 10 Patienten 3-15 Monate nach dem ursprünglichen Eingriff zur Bildung von Lokalrezidiven. Die höchste Rezidivrate war dabei in Gruppe C zu beobachten (31,6%).

Nach der Operation geben die Patienten der 3 Gruppen auf einem Fragebogen zur Lebensqualität einen Selbsteinschätzungs-Wert zu Stimme und sozialem Kontakt an. Dieser war bei Patienten der Gruppe A besser als bei denen von Gruppe B und C (p < 0,05). Außerdem konnte bei Gruppe A durch den Eingriff eine signifikante Verbesserung der Sprache erzielt werden (p = 0,005).

Bei Gruppe A besserten sich die VHI-Ergebnisse durch die Chordektomie signifikant (p < 0,05). Dabei wurden postoperativ sowohl in den funktionellen und emotionalen Abschnitten als auch beim Gesamtergebnis des VHI signifikant bessere Werte erzielt (p < 0,02).

Die Stimmfunktion der Teilnehmer der Gruppe A wurde von den Laryngologen gemäß der GRBAS-Skala in den Bereichen Grad der Heiserkeit, Rauhigkeit und Behauchtheit signifikant besser als die der Gruppe B und C beurteilt (p < 0,05).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei allen Teilnehmern durch die Chordektomie eine Verbesserung der einzelnen Werte sowie der Daten für Wahrnehmung und Akustik erzielt werden konnten. Allerdings waren diese Veränderungen nur bei Gruppe A statistisch signifikant (p < 0,03).

    >