Laryngorhinootologie 2008; 87(12): 846-847
DOI: 10.1055/s-0028-1105847
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Rezidiv bei Kopf-Hals-Tumoren - Kombinationstherapie verbessert Überleben

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Publication Date:
22 December 2008 (online)

 

Trotz aggressiver Chemoradiotherapie sind die Tumorkontroll- und Überlebensraten bei Kopf-Hals-Tumoren nach wie vor unbefriedigend. Besonders kritisch ist die Situation, wenn in einer vorbestrahlten Region ein inoperables Rezidiv auftritt. Die Wiederholungsbestrahlung in Kombination mit Chemotherapie bietet eine Salvage-Option, wie die abschließenden Ergebnisse der RTOG 9610-Studie zeigen. Head & Neck Doi: 10.1002/hed.20697

RTOG 9610 ist die erste prospektive multiinstitutionale Studie, die ein Konzept aus Wiederholungsbestrahlung plus Chemotherapie bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren getestet hat. Diese entwickelten in der vorbestrahlten Region ein inoperables Rezidiv/Zweittumor eines Plattenepithelkarzinoms der Kopf-Hals-Region. Ziel der Untersuchung von S. A. Spencer et al. war die Erfassung von Akut- bzw. Spättoxizitäten (≤ bzw. > 90 Tage nach Radiatio) und Überlebensraten. Gemäß Protokoll erhielten die Teilnehmer 4 wöchentliche Therapiezyklen mit jeweils einer Pausenwoche. Jeder Zyklus beinhaltete 5 Tage lang 2-mal tägliche Bestrahlungen (je 1,5 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 60 Gy) im Abstand von 6 h. Zwischen den Bestrahlungen erfolgte die Chemotherapie mit 5-Fluorouracil (300 mg/m² als i.v.-Bolus) und Hydroxyurea (1,5 g oral). Akut- und Spättoxizität wurden nach den RTOG/EORTC-Kriterien erfasst.

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