Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom - PET/CT oder MRT zum Staging?

Für die optimale Therapie eines Bronchialkarzinoms ist auch ein genaues Staging erforderlich. Möglich ist dies sowohl mit PET/CT als auch mit Ganzkörper-MRT. Welche der beiden Methoden dazu geeigneter ist, wird in der Literatur widersprüchlich beurteilt. C. A. Yi et al. gingen dieser Frage nach. Radiology 2008; 248: 632–642

An der Studie nahmen 165 Patienten (125 Männer und 40 Frauen) im Durchschnittsalter von 61 Jahren teil, die an einem nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) litten. Sie unterzogen sich innerhalb von 4 Tagen sowohl einem PET/CT als auch einem 3,0-T-Ganzkörper-MRT. Die Ergebnisse beider Verfahren wurden von jeweils 2 Untersuchern im Hinblick auf das TNM-Stadium beurteilt, wobei ihnen die Befunde der anderen Methode und die klinischen Daten der Patienten nicht bekannt waren. Als Vergleichsstandard dienten die Ergebnisse der histopathologischen Begutachtung von Tumor (n = 123) und Lymphknoten (n = 150) bzw. des Operationsbefundes oder der Nachbeobachtung im Falle der Metastasen (n = 154).

Das Stadium des Primärtumors wurde durch das PET/CT bei 101 Patienten (82 %) korrekt eingestuft, durch das Ganzkörper-MRT bei 106 Patienten (86 %). Für den Lymphknotenstatus galt dies bei 105 Teilnehmern (70 %; PET/CT) bzw. bei 102 Teilnehmern (68 %; MRT). Bei 31 von 154 Patienten (20 %) zeigten sich Metastasen. Diese fielen bei 133 Patienten (86 %) im PET/CT auf und bei 132 (86 %) im Ganzkörper-MRT. Diese Zahlen unterschieden sich nicht statistisch signifikant. Trotz dieser Tatsache zeigten die beiden Methoden jedoch Unterschiede im Hinblick auf die Lokalisation der Streuherde: Während das PET/CT im Falle von Metastasen der Lymphknoten und des Weichteilgewebes geeigneter war, traf dies für das MRT im Falle von Hirn- und Lebermetastasen zu.