Dtsch Med Wochenschr 1998; 123(18): 577-580
DOI: 10.1055/s-0029-1233231
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© 1998 by Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Dyspepsie im Alter – Initiale Endoskopie oder empirische Therapie?

A. Nordmann, O. Friesewinkel, U. Scheurer, K. Gyr
  • Medizinische Universitätspoliklinik (Direktor: Prof. Dr. K. Gyr), Departement Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. K. Gyr), Kantonsspital Basel, Abteilung für Gastroenterologie (Direktor: Prof. Dr. U. Scheurer), Inselspital Bern
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Als dyspeptische Beschwerden werden episodisch oder persistierend auftretende unangenehme Gefühle oder Schmerzen, welche im Epigastrium oder Oberbauch lokalisiert werden, bezeichnet (7). Typischerweise weisen diese Beschwerden keine Belastungsabhängigkeit auf, persistieren auch im Ruhezustand und sind nicht mit einem Ikterus, einer Blutung oder einer Dysphagie assoziiert (33). Die Prävalenz dyspeptischer Beschwerden über 6 Monate in einer Allgemeinbevölkerung beträgt etwa 38% (17), die jährliche Inzidenz etwa 11,5% (18–20). So ist es nicht erstaunlich, daß gut 2–4% aller Patienten, die eine Allgemeinarztpraxis aufsuchen, unter einer Dyspepsie leiden (10,21,35). Ältere Patienten mit einer Dyspepsie suchen wesentlich häufiger einen Arzt auf als jüngere. Nur etwa ein Fünftel der 20–40jährigen beanspruchen ärztliche Hilfe (17, 19). Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß ältere Menschen eher eine ernsthafte Prognose hinter ihren Beschwerden vermuten als jüngere.

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