Rofo 2009; 181(12): 1120
DOI: 10.1055/s-0029-1242007
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Stenosen im arteriellen Stromgebiet - Ganzkörper-MR-Angiografie sinnvolle Ergänzung

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Publication Date:
27 November 2009 (online)

 

Mit der Einführung der Ganzkörper-MR-Angiografie steht eine neue diagnostische Methode zur Verfügung, die den systemischen Charakter der Arteriensklerose würdigt. Allerdings ist die im Vergleich zur DSA schlechtere Auflösung von konventionellen MRT-Angiografien bisher ein problematischer Faktor. Eine deutsche Arbeitsgruppe stellt eine Untersuchung vor, mit dem First-Pass- und Steady-State-Aufnahmen möglich sind. Invest Radiol 2009; 44: 422-432

Huppertz et al. nahmen in ihre prospektive Untersuchung 50 Patienten (36 Männer, 14 Frauen) im Alter von 39 bis 76 Jahren auf, bei denen eine mehr als 50 %ige Stenose in einer der folgenden Regionen bekannt war: aortal, supraaortal, renal, iliakal, femoral, popliteal oder im Unterschenkel. Die Patienten wurden mittels einer Ganzkörper-MR-Angiografie nachuntersucht. Als Kontrastmittel erhielten sie Gadofosveset Trisodium, ein sogenanntes Blood-Poll-Agenz mit 5-fach höherer Relaxivität als traditionelle Kontrastmittel, das reversibel an Albumin im Blut bindet und dadurch wesentlich länger im Gefäßsystem verbleibt als bisher verwendete Kontrastmittel. Es wurden jeweils First-Pass- und Steady-State-Aufnahmen vorgenommen.

Alle Gefäßsegmente wurden in den MR-Angiografien ausgewertet und bei vorhandenen Stenosen wurden diese auf einer 5-stufigen Skala quantifiziert. Als Goldstandard dienten in der Untersuchung entweder eine digitale Substraktionsangiografie (DSA), eine CT-Angiografie oder eine Doppler-Sonografie des jeweiligen stenotischen Gefäßsegments.

Der Anteil der nicht beurteilbaren Gefäßgebiete lag bei den First-Pass-Aufnahmen bei 12,2 % und bei den Steady-State-Aufnahmen bei 1,5 %. Die diagnostische Genauigkeit der MRT-Angiografie in Kenntnis der First-Pass- und der Steady-State-Aufnahmen lag mit 94,7 % höher als bei reiner Auswertung der First-Pass-Sequenzen (81,7 %). Die Ganzkörper-MR-Angiografie führte bei 12 Patienten der Kohorte zu einer Veränderung des Therapieregimes, zumeist aufgrund zusätzlich erkannter Läsionen.

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Kontrastmittel-MR-Angiografie der unteren Extremität einer 80-jährigen Patientin mit 3 Verschiebeschritten; durchgängige Beckenetage (a), gering kollateralisierter, kurzstreckiger Verschluss der A. femoralis superficialis rechts (b, Pfeil), multisegmentale Stenosen und Verschlüsse auf in den Unterschenkelarterien (c, Bild: Rummeny EJ/Reimer P/Heindel W (Hrsg.). RRR Ganzkörper MR-Tomographie. Thieme 2006).

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