Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11(6): 264
DOI: 10.1055/s-0030-1270180
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Spezialist für wirksame Schmerztherapien – Neuer Professor für Palliativmedizin

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Publication Date:
29 November 2010 (online)

 

Prof. Dr. Lukas Radbruch, Bonn

Um Patienten ohne Heilungschance kümmert sich die Palliativmedizin. Im Zentrum steht nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität und das seelische Wohl der Menschen. Eine Voraussetzung dafür ist eine wirksame Schmerztherapie. Professor Lukas Radbruch (51) ist jetzt von der Bonner Uni auf den Lehrstuhl für Palliativmedizin berufen worden. Er ist Nachfolger von Professor Eberhard Klaschik, der die Palliativmedizin als wissenschaftliche Disziplin in Deutschland etablierte und sich seit 2008 im Ruhestand befindet.

Die Stiftungsprofessur wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Radbruch übernimmt auch als Chefarzt die Leitung des Zentrums für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg. Als Inhaber des Uni-Lehrstuhls für Palliativmedizin wird Radbruch schwerpunktmäßig mit dem Centrum für integrierte Onkologie (CIO) Köln/Bonn zusammenarbeiten. In Ergänzung zu dem seit Jahren über die Grenzen Bonns hinweg bekannten Zentrum für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus wird Radbruch als Direktor eine eigene Klinik für Palliativmedizin am Uniklinikum Bonn aufbauen und damit die Versorgung von schwerstkranken Menschen weiter ausbauen. Zudem will er sich für die Umsetzung des neuen Pflichtfaches Palliativmedizin einbringen. "So dass wirklich alle Medizinstudenten, die an der Bonner Universität ausgebildet werden, gute Grundkenntnisse in Palliativmedizin erhalten", sagte Radbruch. (sj)

Mit zwanzig komplexen Zeilen stellte der "General-Anzeiger Bonn" Professor Dr. Lukas Radbruch am 6. September 2010 auf Seite 16 seinen Lesern vor. Für unser palliativmedizinisches Fachpublikum ergänzen wir, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die Liste der vielfältigen Funktionen und Mitgliedschaften des 1959 in Bad Bevesen geborenen Radbruch, der bereits sein Studium in Bonn absolviert hat. Er ist Präsident der European Association for Palliative Care (EAPC), dort Mitglied des Lenkungsausschuss für Forschung, Vorstandsmitglied der Worldwide Palliative Care Alliance, Mitglied der Forschungskommission der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, des Sachverständigenausschusses der Bundesopiumstelle und der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärztekammer, des Advisory Board of the WHO-Solid Facts group: Palliative Care for Older People, des Editorial Board der Zeitschriften Journal Pain and Symptom Management, Palliative Medicine, Supportive Care in Cancer und des European Journal of Palliative Care. Schließlich ist Lukas Radbruch auch Federführender Herausgeber der Zeitschrift "Der Schmerz" und, last but not least, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift für Palliativmedizin.

Manfred Gaspar, St. Peter-Ording

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