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DOI: 10.1055/s-0031-1275477
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Adjuvante endokrine Therapie – Management von Aromatasehemmer-assoziierten Arthralgien
Publication History
Publication Date:
28 March 2011 (online)
Postmenopausale Mammakarzinom-Patientinnen, die zur adjuvanten endokrinen Therapie einen Aromatasehemmer (AH) einnehmen, können unter Arthralgien leiden. Ein wirksames Management der Gelenkbeschwerden ist unbedingt erforderlich, da ansonsten die Gefahr einer mangelnden Compliance oder gar eines Therapieabbruchs besteht und somit der Behandlungserfolg gefährdet werden könnte. Neben Veränderungen der Lebensführung kommt eine Behandlung mit Schmerzmitteln infrage. Kann die Arthralgie mit diesen Maßnahmen nicht beseitigt oder zumindest ausreichend gelindert werden, stellt der "Switch" auf einen anderen AH oder auf Tamoxifen eine weitere Option dar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der steroidale AH Exemestan im Vergleich zu den nicht steroidalen AH Anastrozol und Letrozol in randomisierten, klinischen Studien die geringste Arthralgieinzidenz aufweist.
AH der 3. Generation - Anastrozol, Letrozol und Exemestan - sind dem Antiöstrogen Tamoxifen sowohl in der adjuvanten als auch metastasierten endokrinen Therapie des Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen überlegen. Das haben klinische Studien belegt [1, 2]. In der adjuvanten Therapie können die Aromatasehemmer initial über 5 Jahre, im Rahmen einer "Switching-Therapie" nach einer etwa 2-jährigen Tamoxifen-Therapie oder als erweitere Adjuvanz nach einer 5-jährigen Tamoxifen-Therapie gegeben werden [3-6].
Dies entspricht der aktuellen AGO-Leitlinie vom Juli 2010 [7], wobei die Zulassungen der einzelnen AH (Februar 2011) zu beachten sind. Aromatasehemmer weisen ein insgesamt günstigeres Verträglichkeitsprofil auf als Tamoxifen. Während unter dem Antiöstrogen vermehrt Thromboembolien, Hitzewallungen und gynäkologische Ereignisse - einschließlich Endometriumkarzinomen - auftreten können, werden unter einer adjuvanten Aromatasehemmer-Behandlung gehäuft Arthralgien, Myalgien und osteoporosebedingte Frakturen beobachtet [8-12].
Korrespondierender Autor
Prof. Dr. med. P Hadji
Philipps-Universität Marburg,
Leiter des Schwerpunkts Gynäkologische Endokrinologie,
Reproduktionsmedizin und Osteologie
Baldingerstrasse
D-35033 Marburg
Phone: +49-6421-586-6485
Fax: +49-6421-586-7070
Email: hadji@med.uni-marburg.de