Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75(11): 1104-1108
DOI: 10.1055/s-0035-1552439
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geburtshilfe – Vaginale Geburt und Beckenboden – was trägt die Geburt zur Inkontinenz bei?

Gerlinde Debus
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Publikationsdatum:
14. Dezember 2015 (online)

Die vaginale Geburt ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor für Schädigungen des Beckenbodens, die sich als die folgenden, häufig in Kombination vorkommenden Symptome äußern: Harninkontinenz, Analinkontinenz und Beckenbodensenkung. Oft vergehen Jahrzehnte bis zur klinischen Evidenz in Form von symptomatischen Deszensus-Zuständen. Störungen der Beckenbodenfunktion (Pelvic Floor Dysfunction, PFD) sind weit verbreitet, 46% aller Frauen haben irgendeine erkennbare Form [1]. Das lebenslange Risiko einer Störung der Beckenbodenfunktion ist im Alter noch höher und erreicht nahezu endemische Verhältnisse [2]. So werden Beckenbodenfunktionsstörungen, insbesondere die Harninkontinenz, volkswirtschaftlich zu einer Herausforderung in Bezug auf die konservative und operative Versorgung. In diesem Zusammenhang ist die moderne Geburtshilfe gefordert, Primärprävention zu betreiben.

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