Kinder- und Jugendmedizin 2013; 13(01): 21-27
DOI: 10.1055/s-0038-1629316
Kardiologie
Schattauer GmbH

Die Extrasystolie

Ein Phänomen in jedem LebensalterExtrasystolia in infants, children and adolescents
M. Marx
1   Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S. Albinni
1   Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
D. Luckner
1   Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Wien
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Publication History

Eingereicht am:14 September 2012

angenommen am:28 September 2012

Publication Date:
31 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Extrasystolen (ES) treten in jedem Lebensalter auf und sind damit ein häufiger Vorstellungsgrund bei Kinderkardiologen. SVES entspringen aus den Vorhöfen oder seltener aus der AV-Knotenregion, sehr frühzeitig einfallende SVES werden entweder blockiert oder sie treffen auf noch teilweise refraktäres Gewebe und werden aberrant und damit schenkelblockartig übergeleitet. VES entspringen zu 2/3 aus dem Ausflusstrakt des rechten (RV) oder linken Ventrikels (LV) und sind dann zumeist monomorph. Können VES aus dem LV spontan weniger werden, trifft dies für VES aus dem RV kaum zu. Eine Extrasystolie bei Herzgesunden ist meist benign und bedarf keiner Therapie, sehr häufige ES (>20–40 % der QRS) führen jedoch selten zu einer Tachykardie-induzierten Kardiomyopathie. Das Auftreten von ES bei Sportlern ist durch einen erhöhten Vagotonus bzw. durch funktionell-strukturelle Veränderungen im Bereich des RV erklärbar, eine Herzerkrankung muss jedoch vor allem bei häufigen VES mit einer sehr sorgfältigen, ev. auch invasiven Abklärung ausgeschlossen werden.

Summary

Ectopic beats are commonly seen in daily clinical practice, the majority of patients are asymptomatic. SVES originate either from the atria or more rarely from the AV-node region. Occuring very early they are blocked or conducted with aberrancy resulting in a broad and bundle-branch-block-like morphology. 2/3 of PVCs originate from the right (RV) (with left bundle branch block) or the left ventricle (LV) (with right bundle branch block). PVCs from the LV may disappear during childhood which is not the case for PVCs from RV. Premature beats in a structurally normal heart are generally a benign condition. Rarely, however, reversible cardiomyopathy may develop if PVCs occur very frequent (>20–40 % of QRS). In athletes increased vagal tonus and functional-structural changes of the RV may lead to ectopic beats. In more frequent PVCs (>2000/24 h), however, clinical evaluation and investigations must rule out the presence of an underlying heart disease.