Gesundheitswesen 2018; 80(04): 414-415
DOI: 10.1055/s-0038-1639288
POSTERAUSSTELLUNG
GBE und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auswirkungen des ProstSchG auf die Inanspruchnahme der HIV/STI-Sprechstunde des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main

G Pohl
1   Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Medizinische Dienste und Humanitäre Sprechstunden, Frankfurt, Germany
,
A Valenteijn
1   Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Medizinische Dienste und Humanitäre Sprechstunden, Frankfurt, Germany
,
R Gottschalk
2   Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Amtsleitung, Frankfurt am Main, Germany
,
S Fischer
1   Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Medizinische Dienste und Humanitäre Sprechstunden, Frankfurt, Germany
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Publication History

Publication Date:
11 April 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Zum 01.01.2017 trat das ProstSchG in Kraft. Damit wurde eine regelmäßige verpflichtende und namentliche Gesundheitsberatung für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter durch die Gesundheitsämter eingeführt. Im Vorfeld gab es große Unsicherheiten, wie sich dies auf die Inanspruchnahme der bestehenden anonymen und freiwilligen Beratungs- und Untersuchungsangebote der Gesundheitsämter auswirkt.

    Methodik:

    Es wurden die routinemäßig in der Sprechstundendatenbank (Gumax) anonym erfassten Patientendaten von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern ausgewertet, die sich im Jahr 2017 in der HIV/STI-Sprechstunde des Gesundheitsamtes Franfurt am Main vorstellten.

    Schwerpunkt waren – neben der Entwicklung des Patientenaufkommens – mögliche Änderungen in der Zusammensetzung der Patientinnen und Patienten hinsichtlich demografischer und sozialer Merkmale.

    Ergebnisse:

    In einer ersten Zwischenauswertung war für das dritte Quartal 2017 ein Anstieg der Untersuchungszahlen um 58% gegenüber dem Durchschnitt der ersten beiden Quartale zu verzeichnen.

    Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter, die sich im Zusammenhang mit der Einführung des ProstSchG in der Sprechstunde vorstellten, waren etwas älter, verfügten bei ausländischer Herkunft über bessere Kenntnisse der deutschen Sprache, waren häufiger krankenversichert und stammten häufiger aus Lateinamerika oder Südostasien.

    Eine abschließende Auswertung kann erst unter Einbeziehung der Daten des vierten Quartals 2017 erfolgen.

    Schlussfolgerungen:

    Die Einführung des ProstSchG führt derzeit zu einer verstärkten Inanspruchnahme der HIV/STI-Sprechstunde des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main. Es ergeben sich Hinweise auf Veränderungen der Patientenstruktur, die aber noch zu bestätigen sind.


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