Rofo 2018; 190(S 01): S19
DOI: 10.1055/s-0038-1641295
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

T1-Mapping zur Vorhersage einer persistierenden Kardiomyopathie nach Rekonstruktion einer schweren Aortenregurgitation

M Sinn
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Petersen
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Hamburg
,
N Neumann
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Hamburg
,
G Lund
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
H Reichenspurner
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Hamburg
,
S Naito
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Hamburg
,
T Groß
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Hamburg
,
A Lenz
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
G Adam
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
E Girdauskas
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Hamburg
,
P Bannas
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Bei Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz (AKI) persistiert nach erfolgreicher Aortenklappenrekonstruktion (AKR) häufig eine linksventrikuläre (LV) Dysfunktion, die mit einer schlechten Prognose assoziiert ist. Das Ziel der Studie war, den Wert des nativen T1-Mapping zur Vorhersage einer persistierenden Kardiomyopathie bei Patienten nach Rekonstruktion einer schweren AKI zu evaluieren.

    Material und Methoden:

    Wir untersuchten 31 Patienten (16 Männer, 49,5 ± 11,5 Jahre) mit schwerer bikuspider (n = 18) oder trikuspider (n = 13) AKI und ohne Vorgeschichte einer koronarer Herzkrankheit. Bei jedem Patienten wurde ein natives T1-Mapping (MOLLI 5 s(3 s)3 s) mittels 1,5T Kardio-MRT vor AKR durchgeführt um den Grad der diffusen interstitiellen Myokardfibrose zu quantifizieren. Die präoperativen nativen T1-Werte wurden mit der in der Echokardiografie bestimmten LV-Funktion vor und in der ersten Woche nach AKR korreliert.

    Ergebnisse:

    Die mittlere myokardiale T1-Zeit betrug 1025 ± 44 ms (range: 898 – 1109 ms). Es bestand keine signifikante Korrelation zwischen der myokardialen T1-Zeit und der präoperativen LV Ejektionsfraktion (LVEF) (r =-0.1, p = 0.6), LV enddiastolischen Diameter (LVEDD) (r =-0.2, p = 0.4), LV endsystolischen Diameter (LVESD) (r =-0.03, p = 0.9), LV enddiastolischen Volumen (LVEDV) (r =-0,02, p = 0,9) und der Regurgitationsfraktion (r =-0,17, p = 0,6). Vierzehn Patienten (45%) zeigten eine postoperative Abnahme der LVEF um mehr als 10% im Vergleich zu präoperativen Werten. Diese vierzehn Patienten wiesen signifikant höhere präoperative T1-Zeiten auf als Patienten mit erhaltener postoperativer LVEF (1056 ± 32 ms vs. 1019 ± 40 ms, p < 0,05).

    Schlussfolgerungen:

    Patienten mit postoperativer Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion nach AKR zeigen im präoperativen T1-Mapping eine diffuse interstitielle Myokardfibrose mit erhöhten T1-Teiten. Somit könnte das native präoperative T1-Mapping ein vielversprechender Biomarker zur Vorhersage einer persistierenden Kardiomyopathie nach Rekonstruktion einer schweren AKI sein.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.