Gesundheitswesen 2019; 81(03): 254-255
DOI: 10.1055/s-0039-1679325
Vorträge
Fachausschuss Infektionsschutz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

VRE in der neurologischen Intensivbehandlung und Rehabilitation: Studie zur Ganzgenomsequenzierung von Vancomycin-resistenten Enterokokken

U Heudorf
1   Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Infektiologie und Hygiene, Frankfurt am Main, Germany
,
I Preuser
2   Vitos-Weil-Lahn Standort Weilmünster, Weilmünster, Weilmünster
,
L Falgenhauer
3   Institut für Medizinische Mikrobiologie, Justus-Liebig Universität, Gießen, Gießen
,
C Imirzalioglu
3   Institut für Medizinische Mikrobiologie, Justus-Liebig Universität, Gießen, Gießen
,
D Mack
4   Institut für Medizinische Diagnostik GmbH, Bioscientia Labor Ingelheim, Ingelheim, Germany
,
C Best
2   Vitos-Weil-Lahn Standort Weilmünster, Weilmünster, Weilmünster
,
T Chakraborty
3   Institut für Medizinische Mikrobiologie, Justus-Liebig Universität, Gießen, Gießen
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Publication History

Publication Date:
05 April 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    In der Vitos-Weil-Lahn Standort Weilmünster, Hessen, erhalten alle auf die Intensiv-Station und neurologische Frührehabilitation aufgenommenen Patienten ein Aufnahme-Screening auf MRE einschließlich VRE. Die Patienten kommen aus ganz Hessen, die meisten aus dem Rhein-Main-Gebiet, wenige aus Rheinland-Pfalz. Zur Untersuchung der regionalen und zeitlichen Verteilung der VRE-Typen wurden 56 von zwischen März 2016 bis Mai 2018 gesammelte und asserviertenVRE-Stämme mittels Ganzgenomsequenzierung untersucht.

    Material und Methode:

    Anamnestische Angaben zu Wohnort, zur einweisenden Klinik, zu Diagnosen, Risikofaktoren und früheren Antibiosen wurden den Akten entnommen und retrospektiv untersucht. Die Genomsequenzen aller asservierten Isolate wurden auf den Multilocus-Sequenztyp (ST) und das van-Allel hin überprüft.

    Ergebnisse:

    Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 67 ± 13 Jahre (33 – 87J), 53% der Patienten waren männlich. 34 (60%) der Patienten wohnten im Bereich des MRE-Netz Rhein-Main, 18 (34%) in Hessen (außerhalb MRE-Netz Rhein-Main), 3 (6%) in Rheinlandpfalz. 50 (89%) der Patienten waren bereits in anderen Kliniken behandelt worden, davon 33 in Frankfurter Kliniken, jeweils 9 im Rhein-Main-Gebiet und in Mittelhessen, und jeweils 1 Patent in Nordhessen und in Rheinland-Pfalz.

    Bei zwei Drittel der Patienten wurde der VRE im Eingangsscreening gefunden. Bei allen Stämmen handelte es sich um E faecium. Alle VRE trugen ein vanB-Gen. Die überwiegende Anzahl der Stämme wiesen den Sequenztyp ST117 auf (n = 50), andere Sequenztypen (ST18, ST262, ST117-like) waren weniger häufig.

    Diskussion:

    Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Verteilung der ST Typen und Subtypen der E faecium-Stämme in Bezug auf Geschlecht, Aufnahmestation, Wohnort und Ort einer Vorbehandlung, jedoch signifikante Unterschiede im Hinblick auf das Untersuchungsjahr. 2016 konnten noch verschiedene ST-Typen nachgewiesen werden, ab 2017 nur noch ein einziger ST. Dieser hat sich offenbar inzwischen durchgesetzt.


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