Gesundheitswesen 2019; 81(03): 277
DOI: 10.1055/s-0039-1679382
Poster
Fachausschuss Infektionsschutz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Projekt ZooM: Zoonotische Bedeutung von multiresistenten Erregern

S Kutzora
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Arbeits- und Umweltmedizin/-epidemiologie, München, Germany
,
R Köck
2   DRK Kliniken Berlin Mitte, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Berlin
,
U Teichert
3   Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Amtsarztlehrgang, Düsseldorf, Germany
,
J Fritzemeier
4   Veterinär- und Gesundheitsdienst Osnabrück, Veterinärdienst, Osnabrück, Germany
,
N Wischnewski
5   Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Hygiene und Umweltmedizin, Berlin, Germany
,
C Herr
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Arbeits- und Umweltmedizin/-epidemiologie, München, Germany
,
S Heinze
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Arbeits- und Umweltmedizin/-epidemiologie, München, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 April 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger (MRE) zu. Die wichtigsten Erreger mit Antibiotikaresistenzen sind dabei multiresistente gramnegative Erreger (MRGN) wie Extended-Spektrum β-Lactamase bildende Enterobakterien (ESBL), sowie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA).

    Der Aspekt der zoonotischen Bedeutung von MRE spielt auch im privaten Bereich eine zunehmend größere Rolle, wird jedoch in bisherigen Empfehlungen wenig adressiert. Folglich fehlen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (Human- und Veterinärbereich) Antworten auf viele Fragen, die das Thema MRE im privaten Bereich einschließlich zoonotischer MRE betreffen.

    Ziel:

    Das Projekt ZooM (Zoonotische Bedeutung von multiresistenten Erregern, MRE) hat zum Ziel, die für den ÖGD (Human- und Veterinärmedizin) arbeitsrelevanten, offenen Fragen im Bereich der zoonotischen Bedeutung von MRE an der Schnittstelle Veterinär/Humanmedizin zu identifizieren, zu beantworten und als FAQs zu disseminieren. Im Anschluss daran sollen die FAQs und deren Dissemination hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für den Arbeitsalltag des ÖGD, sowie deren Dissemination evaluiert werden.

    Methodik:

    Es sollen nationalen Experten aus der Schnittstelle Veterinär-/Humanmedizin und dem ÖGD u.a. aus den Bereichen Infektionsepidemiologie, Krankenhaushygiene/technische Hygiene, Veterinärmedizin und Mikrobiologie sowie auch aus dem Arbeitsschutz rekrutiert werden. Durch die Befragung von Experten und Endnutzern sollen FAQ's identifiziert und beantwortet werden. Die FAQs mit deren Antworten sollen auf verschiedene Weise disseminiert werden. Obwohl der Bereich des Arbeitsschutzes auf den ersten Blick etwas gebietsfremd erscheint, gibt es auch in diesem Bereich zahlreiche Synergien, die berücksichtigt werden sollen (z.B. Bedeutung von Nebenerwerbslandwirtschaft bei Beschäftigten im Gesundheitswesen). Damit die in den FAQs empfohlenen Maßnahmen aus einer harmonisierten Risikobewertung entstehen, ist es unabdingbar, den Arbeitsschutz einzubeziehen.

    Ergebnisse & Ausblick:

    Der aktuelle Stand des Projekts soll vorgestellt werden. Die durch die FAQs entstandene Wissengrundlage zur zoonotischen Bedeutung von MRE kann in Zukunft gebündelt zur Verfügung gestellt werden. Durch Verbreitung der FAQs könnten in Zukunft evtl. unnötige Isolierungsmaßnahmen vermeidbar sein.


    #