Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 673
DOI: 10.1055/s-0039-1694382
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akzeptanz von elektronischen Gesundheitsakten aus Sicht von Patienten mit Psoriasis

TM Klein
1   Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
M Augustin
1   Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
M Otten
1   Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
23 August 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Der Einsatz elektronischer Gesundheitsakten (EGA) im Praxisalltag kann das Therapiemanagement sowie den Austausch zwischen Patient und Arzt unterstützen. Dabei steigert insbesondere die Erfassung von patientenberichteten Outcomes (PROs) den Einbezug von Patienten. Der Umgang mit patientenbezogenen Daten und die Möglichkeit, dass Patienten Informationen selbst eintragen, erfordern die Akzeptanz der Patienten. Daher untersucht diese Studie die Akzeptanz von EGAs aus Sicht von Patienten mit Psoriasis sowie Unterschiede zwischen einzelnen Patienten-Subgruppen.

    Methode:

    Die Rekrutierung der Teilnehmer erfolgte in einer ambulanten Klinik sowie über die Webseiten von Patientenorganisationen und Patientengruppen in sozialen Medien. Die Teilnehmer beantworteten die Papier- oder elektronische Version eines standardisierten Fragebogens, der basierend auf Fokusgruppen entwickelt wurde. Die Auswertung erfolgte mithilfe deskriptiver Statistik sowie bivariater Analysen.

    Ergebnisse:

    Der Großteil (84,4%) der 187 Teilnehmer kann sich vorstellen, Daten in eine EGA einzutragen. Dabei bevorzugen sie, Daten zu Hause (72,2%) und mithilfe eines eigenen Geräts (Laptop/Computer: 62,6%; Smartphone/Tablet: 61,5%) einzutragen. Die meisten Patienten (83,4%) würden monatliche Eintragungen akzeptieren. Alle Teilnehmer finden es wichtig, zu wissen, wo und wie ihre Daten gespeichert werden. Zudem haben 82,2% die Erwartung, dass die Arzt-Patient-Kommunikation verbessert werden kann. Das Antwortverhalten variiert zwischen einzelnen Subgruppen der Teilnehmer.

    Diskussion:

    Die hohe Akzeptanz, Daten elektronisch einzutragen, ist vielversprechend für die tatsächliche Implementierung von EGAs. Unterschiede zwischen einzelnen Patienten legen die Entwicklung einer flexiblen EGA nahe, um den Bedürfnissen des jeweiligen Patienten zu entsprechen. Zudem muss die Rolle des Patienten klar beschrieben und kommuniziert werden. Patienten sollten stets Besitzer ihrer Daten bleiben und darüber entscheiden können, was mit ihren Daten passiert.


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