Rofo 2020; 192(S 01): S67
DOI: 10.1055/s-0040-1703307
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT-Verlaufsbeurteilung des Astrozytoms: automatisierte Co-Registrierung und Farbkodierung von FLAIR-Sequenzen verbessern diagnostische Genauigkeit

S Lennartz
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
D Zopfs
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
A Nobis
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
S Paquet
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
U Hoyer
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
C Zäske
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
C Kabbasch
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
N Galldiks
2   Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Köln
,
J Borggrefe
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob die MRT-Verlaufsbeurteilung des Astrozytoms durch automatisierte, farbkodierte Co-Registrierung (AC) hinsichtlich diagnostischer Genauigkeit, Sicherheit und Beurteilungszeit im Vergleich zur konventionellen Verlaufsbeurteilung (KV) verbessert werden kann.

    Material und Methoden 47 MRT-Untersuchungspaare von 41 Patienten mit neuropathologisch gesichertem Astrozytom wurden retrospektiv eingeschlossen, von denen 23 einen Krankheitsprogress mit zunehmenden FLAIR-Signalveränderungen und 24 einen stabilen Krankheitsverlauf aufwiesen. Drei verblindete Radiologen verglichen axiale FLAIR-Sequenzen der Folgeuntersuchungen zunächst mittels konventioneller Befundung im PACS sowie nach 6 Wochen Latenzzeit mittels AC. Hierbei wurden die Diagnose (Progress/Stable disease) sowie die diagnostische Sicherheit auf einer 5-Punkt-Likert-Skala erfasst. Die benötigte Beurteilungszeit wurde von einem unabhängigen Beobachter erfasst.

    Ergebnisse Bei der Verwendung von AC wurden eine signifikant höhere Sensitivität/diagnostische Genauigkeit erzielt als bei der konventionellen Verlaufsbeurteilung (AC: 0,86/0,84; KV: 0,75/0,73;p<0,05). Auch die Spezifität war bei der Verwendung von AC höher, jedoch ohne statistische Signifikanz (0,83 vs. 0,71;p=0,08). Für Krankheitsprogresse mit nur geringer Größenzunahme der FLAIR-Signalveränderungen war die Steigerung der Sensitivität bei der Verwendung von AC am höchsten (AC:0.78,CR:0.58;p<0.05), während sie bei eindeutigen Krankheitsprogressionen in beiden Ansätzen vergleichbar war (AC: 0.94,CR:0.92; p=1). Die Beurteilungszeit lag unter Berücksichtigung der Ladezeit für die AC-Software auf einem vergleichbaren Niveau (AC: 38,1±16,8s,KV: 36,0±18,9;p=0,25).

    Schlußfolgerungen AC verbessert die vergleichende Visualisierung von FLAIR-Sequenzen bei der Verlaufsbeurteilung des Astrozytoms. Dies erlaubt eine höhere Sensitivität und diagnostische Genauigkeit bei der Beurteilung nicht kontrastmittelaufnehmender Tumoranteile, insbesondere bei subtilen Krankheitsprogressionen.


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