Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 671-672
DOI: 10.1055/s-0041-1732016
Mittwoch 22.09.2021
Vorträge

Wie wirken sich Alkohol- und Tabakkonsum auf die Entwicklung einer Depression im Alter aus? Ergebnisse einer quantitativen Untersuchung hochaltriger Frauen und Männer

J Quittschalle
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
A Pabst
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
M Löbner
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
K Heser
2   Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland
,
W Wagner
2   Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland
,
A Hajak
3   Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
HH König
3   Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
M Luppa
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
SG Riedel-Heller
1   Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Depressionen sind im höheren Lebensalter häufig. Lebensstilfaktoren wie der Konsum von Alkohol oder Tabak stellen potentielle Risikofaktoren für eine Vielzahl an Erkrankungen und Beeinträchtigungen dar, so auch für die Entwicklung depressiver Symptome. Sowohl im Alkohol- und Tabakkonsum als auch in der depressiven Symptomatik zeigen sich dabei deutliche Geschlechtsunterschiede. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss des Lebensstils auf die Entwicklung depressiver Symptome über die Geschlechter bei hochaltrigen Menschen (75+) im Zeitverlauf zu untersuchen und geschlechtsspezifische Besonderheiten zu eruieren.

    Methoden Vorgestellt werden die Ergebnisse einer quantitativen, längsschnittlichen Analyse mit den gepoolten Daten aus zwei großen deutschen Alterskohorten (AgeDifferent.De). Es wurden deskriptive und inferenzstatistische Analysen sowie multivariate Regressionsmodelle (Mixed-Models) durchgeführt.

    Ergebnisse Vorläufige Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen der Prävalenz des Substanzkonsums und Depressionen. Tabakkonsum stellt unabhängig vom Geschlecht einen Risikofaktor für die Entwicklung depressiver Symptome dar. Hingegen scheint Alkoholkonsum v.a. bei Männern einen protektiven Effekt zu haben. Zudem zeigt sich ein Interaktionseffekt zwischen Alkohol- und Tabakkonsum bei Männern, nicht aber in der Gruppe der Frauen.

    Fazit Diese Studie liefert zum ersten Mal Daten zum Einfluss von Lebensstilfaktoren auf die Entwicklung depressiver Symptome im höheren Alter in Deutschland. Es zeigt sich ein geschlechtsspezifischer Zusammenhang, vor allem im Hinblick auf den Konsum von Alkohol. Diese Ergebnisse leisten einen Beitrag zum besseren Verständnis der Entwicklung einer Altersdepression sowie zu deren Prävention und Behandlung.


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    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

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